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Tierlexikon Waschbär

Waschbär

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  • Tiere

Waschbären sehen niedlich aus mit ihrer "Maske" auf den Augen und sind deutlich wiedererkennbar durch ihren gestreiften Schwanz. Damals von Pelzhändlern nach Deutschland gebracht worden wegen ihres schönen Pelzes, so ist deren Population besonders in Hessen und Brandenburg mittlerweile sehr hoch. Ein Dorn im Auge für den Jäger und die Stadtverwaltungen. Erfahrt hier mehr über den Kleinbären.

Waschbär Steckbrief

Größe 40 bis 70 cm
Gewicht 5 bis 10 kg
Alter 5 - 20 Jahre
natürliche Feinde Füchse, Wölfe, Uhu, Bergkatzen, Bären
Nahrung Insekten, Würme, Früchte, Fische, Amphibien, Eier
Lebensraum bevorzugt Laub- und Mischwälder

Wissenswerte Fakten zum Waschbär

  • In Deutschland mittlerweile über 1 Million Waschbären gibt.
  • Sind ausgezeichnete Überlebenskünstler.
  • Großartige Kletterer und Schwimmer.
  • Sehr geschickt im Umgang mit ihren Fingern.
  • Kaum natürliche Feinde haben.

Arten und Aussehen von Waschbären

Der Name "Waschbär" kommt nicht, weil es kleine Bären sind, sondern weil die Tiere zu der Familie der Kleinbären gehören und eine vergleichbare Anpassung und Lebensweise wie die Großbären haben. Das "Wasch" von Waschbär kommt daher, dass die Tierchen einen ausgezeichneten Tastsinn haben, so dass sie sogar Käfige öffnen oder kleine Münzen aus der Tasche nehmen könnten. Wenn sie etwas gründlich ertasten, wie beispielsweise Nahrung, sieht es aus, als würden sie etwas "waschen", da ihre Augen deutlich schlechter entwickelt sind als bei anderen Tieren. Zusammen mit ihren Schnurrhaaren und ausgezeichnetem Hörsinn nehmen sie so die Welt wahr.

Die auffälligsten Merkmale des Waschbären sind ihr gestreifter Schwanz und ihre "Schwarze Maske" über den Augen. Dies macht die Tiere so leicht wiedererkennbar. Die bekannteste Gattung ist der nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor). Weitere Rassen sind der südamerikanische Krabbenwaschbär und der karibische Cozumel-Waschbär.

Lebensraum von Waschbären

Der bevorzugte Lebensraum von Waschbären sind Laub- und Mischwälder. Ebenfalls sind die Tiere ausgezeichnete Schwimmer. Daher suchen sie auch die Nähe zum Wasser. Bei Gefahr klettern die Tiere auf Bäume und bauen dort auch kleine Höhlen für ihre Jungtiere, da sie ausgezeichnete Kletterer sind. Der Waschbär ist besonders in Nordamerika verbreitet, aber auch in Europa, Südamerika und Asien vertreten.

Der Waschbär hat sich bei uns angesiedelt, nachdem das Tier etwa in den 1930er Jahren hierhergebracht und gezüchtet wurde für die Fellproduktion. Offiziell wurden im Jahre 1934 in Nordhessen zwei Waschbärpärchen ausgewildert und stellten die Tiere sogar unter Naturschutz. Mit einigen großen Folgen für die heutige Zeit. Waschbären gelten heute als invasive Tierart. Das bedeutet, sie verdrängen andere Tiere aus ihrem Lebensraum. Zu den verdrängten Tieren zählen Eier von Schlangen und Vögeln, Fröschen, Insekten und vielen mehr. Da der Waschbär in Deutschland kaum Feinde hat, können sich die Tiere einfach weitervermehren, ohne dass die bestehende Population gefährdet wird.

Lebensweise von Waschbären

Waschbären sind keine echten Einzelgänger, sondern leben in nicht festen Verbänden. Die Tiere schlafen am Tag und werden erst in der Nacht aktiv. In der Regel hat jeder Waschbär ein eigenes Revier. Trotzdem kommt es vor, dass die Allesfresser sich zwischen den Revieren treffen und entweder gegenseitig verscheuchen oder gemeinsam auf Nahrungsjagd gehen. Da Waschbären keine natürlichen Feinde in Europa haben, trauen sich die Tiere auch an menschliche Siedlungen ran, da sie in unserem Müll viele Nahrungsquellen finden können. Manchmal sieht man die Tiere auch auf Dachböden von Häusern.

Trotz des so niedlichen Anblicks ist Vorsicht geboten! Waschbären sind selbstbewusst und scheuen nicht davor ab, den Menschen anzugreifen, wenn es sich bedroht fühlt.

Fortpflanzung Waschbären

Waschbären bekommen im Frühjahr ihren Nachwuchs. Die Erziehung der Welpen wird ausschließlich von der Mutter der Waschbären unternommen. Bis zu 65 Tage tragen die Weibchen ihre Jünglinge mit sich und bekommen nach der Zeit zwischen 1 und 6 Jungtiere. Diese verbringen die ersten Wochen geschützt in einer Baumhöhle. Diese befinden sich in bis zu 25 Metern Höhe.

Nahrung vom Waschbär

Waschbären sind Allesfresser und fressen daher alles, was sie finden können, nachdem sie es gründlich ertastet haben.

pflanzliche Nahrung vom Waschbär:

  • Obst
  • Getreide
  • Beeren (besonders Brombeeren)
  • Nüsse

tierische Nahrung vom Waschbär:

  • Fische
  • Insekten
  • Würmer
  • Frösche
  • Eier von Schlangen oder Vögel
  • Schnecken

Feinde vom Waschbär

Der Waschbär hat kaum natürliche Feinde innerhalb Europas. Daher ist die größte Gefahr der Mensch mit seinen Autos und Jägern, weil die Tiere eine invasive Art für andere Lebewesen sind und Artenvielfalt bedroht. In Nord- und Mittelamerika hat der Waschbär hingegen vielmehr Feinde. Bei Gefahr verstecken sich die Tiere auf Bäumen.

natürliche Feinde vom Waschbär:

  • Uhu
  • Luchs
  • Wölfe
  • Hunde
  • Bergkatzen
  • Bären
  • Fuchs
  • Python Schlange
  • Fischermarder

Waschbären im Winter

Im Winter hält der Waschbär, ähnlich wie das Eichhörnchen oder der Biber, eine Winterruhe, d. h. der Puls und die Körpertemperatur bleiben gleich. Wenn es zu dem Winter geht, wird der Appetit beim Waschbären hingegen besonders groß. Sie bauen eine Fettschicht, um den Winter überstehen zu können. So nehmen die Tiere bis zu 50 % mehr an Körpergewicht zu. Das schwerste gemessene Tier wog über 28 Kilogramm.

Schlusswort

Waschbären sind niedliche, selbstbewusste Säugetiere. Aufgrund der fehlenden Waschbär-Feinde ist mittlerweile das Tier in Deutschland eine echte Plage geworden. Sie bedrohen die Artenvielfalt von anderen Tieren. Die Waschbären selbst können aber nichts dafür. Immerhin hat der Mensch die Tiere in unser Ökosystem hergebracht. Daher sollte man Waschbären gedulden, jedoch nicht mit diesen interagieren und sie besonders nicht füttern.

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