In den sieben „Porzellanwelten Leuchtenburg“ können Familien und Kinder eine spannende Zeitreise durch die faszinierende Welt des „weißen Goldes“ erleben. Die abwechslungsreichen Erlebnisräume laden zum Staunen, Begreifen und Mitmachen ein – vom Herkunftsland des Porzellans („Das Fremde“), über die Entdeckung seiner Rezeptur in Europa („Das Rätsel“), dem weißen Gold als Status und Machtsymbol an den europäischen Höfen („Das Kostbare“) bis hin zum Einzug des Porzellans in das Alltagsleben („Das Alltägliche“).
Ein besonderer Höhepunkt ist der „Skywalk der Wünsche“, ein 20 Meter über die mittelalterlichen Burgmauern hinausragender Steg aus Glas und Stahl. Dieser fungiert zum einen als spektakulärer Aussichtspunkt und ist zugleich ein Wahrzeichen des Glücks, von dem Besucher aus ein mit ihren Wünschen beschriebenes Stück Porzellan in die Tiefe werfen können.
Des Weiteren präsentiert die Leuchtenburg die größte Vase der Welt. Die 8 Meter hohe, säulenförmige Vase besteht aus 360 Waben, die vom mehrfach preisgekrönten Künstler Alim Pasht-Han mit kobaltblauen Motiven bemalt und teilweise mit Gold dekoriert wurden.
Am Beginn der Ausstellung werden die Besucher mittels eines Schattentheaters ins ferne China, dem Ursprungsland des „weißen Goldes“, entführt, von dem aus das Porzellan auf alten Handelswegen zu Wasser und zu Land an die europäischen Königshäuser und Fürstenhöfe kam. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Reisewege dokumentieren Karten mit interaktiven Elementen und wertvolle frühe chinesische Porzellane. In der Installation einer Wunderkammer kann der Besucher schließlich in die höfische Welt eintauchen und begegnet neben Raritäten, Skurrilem und kleinen Wundern wichtigen Porzellansammlern der Zeit, darunter auch Thüringer Fürsten.
Da das „weiße Gold“ in Europa sehr begehrt war, versuchten Könige und Fürsten fieberhaft, die Formel zur Herstellung des Porzellans zu finden. In dem Erlebnisraum „Das Rätsel“ erlebt der Besucher die Versuche, Irrwege und Erfolge der Forscher nach und kann in einem nachgebauten Alchemie-Labor selbst die Auswahl und Zusammenstellung der richtigen Materialien erproben sowie am Brennofen sein technisches Geschick unter Beweis stellen.
Im Zentrum dieses Bereichs steht August der Starke, seine Leidenschaft für das begehrte Material, die Entwicklung eines eigenen Porzellans und die erste Manufaktur in Meißen. Auch die Väter des Porzellans in Thüringen, Georg Heinrich Macheleid und Johann Gotthelf Greiner, frühe Fabriken sowie die Bedeutung der thüringischen Rezeptur werden anschaulich thematisiert.
Wertvolle Porzellane der frühen Thüringer Manufakturen schmücken die Welt „Das Kostbare“. Der Besucher wird Teil der barocken Welt am Hofe, erhält Einblicke in die Bedeutung von Porzellan als Status- und Machtsymbol und wie es die Essenskultur veränderte. Auch die zunehmende Bedeutung des Porzellans im privaten Bereich durch Tabakdosen oder Nadeletuis sowie die Entwicklung einer neuen Genusskultur etwa durch Teeservice wird anschaulich präsentiert.
In einem weiteren Erlebnisraum findet sich eine Sammlung von Spritzdekor, Spitzenfiguren, Puppen und Souvenirs und die Besucher erfahren, wie sich das Porzellan vom exklusiven Einzelstück im 19. Jahrhundert zu einem bezahlbaren Produkt für alle Kreise der Bevölkerung wandelte. Auch hier steht die Rolle des Thüringer Porzellans wieder im Zentrum, denn die Thüringer Manufakturen führten zum Ende des Jahrhunderts den Weltmarkt an und Thüringer Tischporzellan, Spielwaren oder Isolatoren reisten in die ganze Welt.
Weitere Informationen unter www.leuchtenburg.de
Bilder: © Stiftung Leuchtenburg