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Kunst und Natur unter einem Dach - Die Kunstammlungen Zwickau im Max-Pechstein-Museum

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1914 als imposantes Museumsgebäude errichtet, werden hier in verschiedenen räumlichen Inszenierungen Dauer- und Wechselausstellung präsentiert. Mit rund 50 Werken zeigt das 2014 gegründete Max-Pechstein-Museum einen einzigartigen Überblick zum Schaffen des berühmten Expressionisten. Ob goldglänzende Altarwerke, funkelnde Minerale oder farbenprächtige Gemälde – ein Besuch ist immer ein besonderes Erlebnis.

Altmeisterliches

Die Ausstellung gleicht einem Spaziergang durch die europäische Kunst von der Renaissance bis zum Barock. Deren Entwicklung belegen schlaglichtartig die klein- wie großformatigen Werke: Während in den ältesten gezeigten Gemälden deutlich das Erbe der spätmittelalter-lichen Kunst in Motiv- und Farbwahl spürbar wird und religiöse Darstellungen überwiegen, verkörpern die jüngeren Werke die neue Freiheit in der Malerei. Zu sehen sind entsprechend religiöse und mythologische Szenen, Porträts, Stillleben, Landschaften und Seestücke niederländischer, französischer, italienischer und deutscher Künstler, darunter Lucas Cranach d. Ä. (Werkstatt) und die Brueghel-Familie.
 

Aufbruch in die Moderne

Die Kunst des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts ist geprägt von motivischer Vielfalt und stilistischer Neuerung. Der Bogen spannt sich vom Klassizismus über die Dresdner Landschaftsmalerei der Romantik, Werke des Impressionismus und Jugendstils bis zur genreübergreifenden Kunst der Gegenwart, beispielsweise von Franz von Lenbach, Max Liebermann, Rosa Loy oder Wolfram und Hartwig Ebersbach. Wechselnde Präsentationen gewähren Einblicke in die Vielfalt unserer Gegenwartskunst. Dabei trifft das klassische Tafelgemälde auf Fotografie und Objektkunst.
 

„Wände her für Max Pechstein!“

Gemäß der Aufforderung des Kunsthistorikers Max Raphael von 1913 präsentieren die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU seit 2014 das Max-Pechstein-Museum. Die weltweit einzige museale Dauerausstellung, die dem bedeutenden deutschen Expressionisten und Sohn der Stadt gewidmet ist, umfasst rund 50 Werke aus sieben Jahrzehnten.

Erste Bekanntheit erfuhr Max Pechstein (1881-1955) als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe „Brücke“ durch seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die herausragenden Werke aus der „Brücke“-Zeit repräsentieren dabei nur einen Teil des Gesamtwerkes. So zeigt die Dauerausstellung seine stilistische Bandbreite, vom frühesten erhaltenen Gemälde des jugendlichen Pechstein bis zu Werken aus den letzten Lebensjahren.

Neben Porträts und Stillleben werden auch Arbeiten aus der angewandten Kunst ausgestellt, darunter Mosaike, Glasbilder und ein Paravent. Darüber hinaus widerspiegeln zahlreiche Landschaftsdarstellungen die lebenslange Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, die Pechstein nach Italien, Frankreich, in die Schweiz und die Südsee führte und ihn schließlich eine zweite Heimat entlang der Ostseeküste finden ließ.

Zu der sich stetig erweiternden hauseigenen Sammlung gehören mehr als 160 Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken sowie angewandte Arbeiten und über 450 zum Teil eigenhändig illustrierte Briefe und Postkarten, die im Rahmen von Sonderausstellungen gezeigt werden.
 

Im Himmel zu Hause

Kunstvolle Engelsdarstellungen, stimmungsvoll restaurierte Marien- und Heiligenfiguren sowie kostbare Altarwerke – die Kunstsammlungen beherbergen christliche Kunst zwischen Gotik und Barock. Die alten Schnitzwerke gehören nicht nur zu den Glanzstücken des Museums, sondern zählen auch zu den bedeutendsten dieser Art in ganz Sachsen.
Dabei bilden die Altarwerke und Figurengruppen der vorreformatorischen Zwickauer Bildschnitzerwerkstätten von Peter Breuer, Leonhard Herrgott und Michael Heuffner den thematischen Schwerpunkt.
Aber auch die sehr qualitätvollen Arbeiten unbekannter Meister können in der Ausstellung entdeckt werden, darunter der figurenreiche Lugauer Flügelaltar, verschiedene Marien- und Heiligenfiguren oder die im Erzgebirge verbreiteten Bornkinnl. Die nachreformatorische Kunst ist durch Engelsdarstellungen, Gedächtnistafeln und Einzelfiguren der Schneeberger Bildhauerfamilie Böhm vertreten.
 

Schätze der Erde

Büschelförmiger Kalkspat, große Bleche gediegenes Kupfer, prächtig gefärbte Minerale, versteinerte Pflanzen: Die Ausstellung zeigt beeindruckende Exponate aus sächsischen Bergwerken, aber auch aus internationalen Fundorten. Sie dokumentiert die enge Verbindung Zwickaus zum erzgebirgisch-vogtländischen Bergbau. Die Sammlung gehört mit insgesamt 18.000 Stücken zu den herausragenden in Sachsen.

Die Gesteinssammlung enthält zudem das Profil eines Zwickauer Tiefbauschachtes, das mit 546 Gesteinsproben den geologischen Bau im Untergrund der Stadt eindrucksvoll veranschaulicht.

www.kunstsammlungen-zwickau.de


© Gregor Lorenz

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