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Kegelrobbe am Strand

Kegelrobbe

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Für Kegelrobben stellt das lange Tauchen im kalten Wasser kein Problem dar. Den sogenannten Blubber verwenden sie, um ihren Körper gut zu isolieren . Hier im Steckbrief Kegelrobbe findet ihr alle Informationen zum Leben, Verhalten und zur Ernährung der Kegelrobbe.

Kegelrobbe Steckbrief

Größe190 bis 260 cm
Gewicht190 bis 350 kg
Nahrung Fische, Seevögel, Seehunde, Schweinswale
Feinde Eisbären, Haie, Wale
Lebensraumruhige Liegeplätze an Strand, Felsen, Wattenmeer-Sandbänke
Verbreitung Küsten des Nordatlantiks, subpolare Küsten
Alter25 - 40 Jahre

Wissenswerte Fakten über die Kegelrobbe

Kegelrobben sind eine Unterordnung der Raubtiere, die als Robben bezeichnet wird. Sie sind Deutschlands größte Raubtiergruppe. Alle Robben gehören zu den Säugetieren und werden gemeinsam mit den Walen und Delphinen Meeressäugetiere genannt. Die Robben teilen sich in drei Familien auf: die Walrosse, die Ohrenrobben und die Hundsrobben. Wie Seehunde zählen auch Kegelrobben zu Hunderobben. Neben den Seehunden und Kegelrobben umfasst diese Familie 14 Gattungen mit etwa 19 Arten. Auch die großen See-Elefanten und die kleine Ringelrobbe zählen zu den Hunderobben.

Lebensraum der Kegelrobbe

Der Lebensraum Kegelrobbe ist in den nördlichen Meeren Europas: Sie sind an den Küsten der Bretagne, Islands, Norwegens, der Faröer-Inseln, der Britischen Inseln und sogar bis zum Weißen Meer hoch im Norden an der Küste Russlands anzutreffen. Manche Kegelrobben wohnen auch an der Nordseeküste und in der Ostsee. Auch an der Ostküste Kanadas, also an der kanadischen Atlantikküste, sind Kegelrobben zu finden. Kegelrobben sind hauptsächlich im Meer beheimatet und treten selten an Land. Felsküsten und Klippen sind ihnen lieber als Strände mit Sand.

Eigenschaften der Kegelrobbe

Kegelrobben gehören zu den seltenen und scheuen Tieren. Tagtäglich sind sie aktiv und wohnen in der Regel in kleinen Rudeln. Bei Ebbe wandern sie entlang des Ufers, während sie bei Flut auf der Jagd nach Fischen und anderen Meerestieren sind. Sie können dabei bis zu einer Tiefe von 130 Metern für bis zu 20 Minuten tauchen. Es gibt Robben, die sogar 300 Meter unterhalb der Wasseroberfläche tauchen können. Um Nahrung zu finden, schwimmen Robben bis zu 30 oder 50 Kilometer weit. Manchmal sogar bis zu 100 Kilometer. Bei Paarungszeiten scharen die Männchen einen Harem um sich, der von fünf bis sechs Weibchen bewacht wird. Der Harems-Bullen greift ein anderes Männchen, das sich zu nah an die Weibchen herantraut, heftig und mit lautem Gebrüll an. Die Tiere wollen sich jedoch meistens nur gegenseitig imponieren und zeigen, wer der Stärkere ist. Dies geschieht jedoch nur selten. Wenn die Paarungsphase zu Ende ist, finden die Männchen wieder Ruhe. Der Harem zerfällt und die Robben wohnen in losen Rudeln. Kegelrobben versammelten sich in der Vergangenheit in großen Gruppen an den Küsten im Nordatlantik zur Paarungs- und Wurfsaison. Heutzutage gibt es kaum noch solche „Wurfplätze“, da die Robben häufig von Menschen gejagt oder zu oft gestört wurden. Aus diesem Grund bevorzugen sie es heutzutage, sich entweder alleine oder in kleinen Gruppen an einsamen Felsküsten zu schützen.

Kegelrobbe Nahrung

Ein Nahrungsopportunist sind Kegelrobben. Die primäre Nahrung der Kegelrobbe sind unterschiedliche Fischarten wie Hering, Makrele, Dorsch, Sandaale, Hering und unterschiedliche Plattfischarten. Kegelrobben ernähren sich von bis zu 40 verschiedenen Fischarten und sie haben insgesamt ein viel breiteres Beutespektrum als Seehunde. So erbeuten sie nicht nur Fische, sondern auch Tintenfische, Krabben und Seevögel, die manchmal auf der Wasseroberfläche schwimmen. Wie Untersuchungen vor Helgoland gezeigt haben, werden auch Seehunde oder junge Kegelrobben angegriffen und gefressen. Schweinewale werden ebenfalls durch Kegelrobben angegriffen.

Feinde der Kegelrobbe

Kegelrobben haben von Natur aus nur sehr wenige Feinde. Sie können nur von Haien oder Schwertwalen bedroht werden. Die größte Gefahr kommt vom Menschen: Seit Jahrhunderten werden Kegelrobben gejagt. Eine gezielte Ausrottungskampagne wurde gestartet, nachdem die Menschen Kegelrobben lange als direkte Konkurrenten auf der Jagd nach Fischen betrachtet hatten. Innerhalb weniger Jahrzehnte hatte sich die Kegelrobbe in der südlichen Ostsee fast vollständig abgebaut. In der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es zwar einen Rückgang des Jagddrucks, aber nun kamen immer mehr Giftstoffe aus der Landwirtschaft und der Industrie, wie zum Beispiel Quecksilber, aber auch chlorierte Kohlenwasserstoffe. Vor allem bei den Kegelrobbenweibchen entwickelten sich Krankheiten in der Gebärmutter. Da die Fortpflanzungsfähigkeit begrenzt war, erreichte die Ostseepopulation in den frühen 1980er Jahren ihren Tiefpunkt mit rund 2.500 Tieren. Die Bestände haben sich mittlerweile aufgrund des Jagdverbots und des Rückgangs von Umweltgiften wieder erholt.

interessante Fragen über die Kegelrobbe

Was bedeutet der "Blubber" bei Kegelrobben?
Der Blubber besteht aus einer starken Fettschicht unterhalb der Haut. Er bietet nicht nur Schutz vor Kälte, sondern sorgt auch für genug Energie der Kegelrobbe.

Woher hat die Kegelrobbe ihren Namen?
Aufgrund ihrer kegelförmigen Schnauze trägt sie ihren Namen.

Wie kommunizieren Kegelrobben miteinander?
Kegelrobben verwenden verschiedene Laute, wie zum Beispiel Quieken, Grunzen und Pfeifen, um zu kommunizieren. Während der Fortpflanzungszeit sind diese Geräusche von besonderer Bedeutung, da die Männchen um die Aufmerksamkeit der Weibchen kämpfen.

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