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Schlaf schön, Henri Haselmaus

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  • Gute-Nacht-Geschichte
Lesezeit: ca. 3min

Eine Gute-Nacht-Geschichte von S. Ißleib

Henri Haselmaus lag warm und behaglich zwischen seinen Eltern eingerollt. Da wurde er ganz sanft aus seinem Schlaf geweckt, als etwas am Rande ihres Winterquartiers hell in der Morgensonne glitzerte. Konnte das sein? Müde rieb Henri sich die kleinen Mauseaugen. Tatsächlich! Frost zog sich über die dunkle, feuchte Erde und versuchte, zu ihnen in das warme Versteck zu kriechen. Da wusste Henri: Heute war es so weit. Schon bald würden er und alle anderen Winterschläfer hier im Wald es sich in ihren Bettchen gemütlich machen und sich schlafen legen. Mit einem Mal war er hellwach. 

“Mama, Papa, wacht auf!” Mit seinen kleinen, flinken Füßen krabbelte Henri aufgeregt hin und her, stupste seine Eltern mit der Nase an und streichelte über ihr kuscheliges Fell. Aber Mama und Papa schliefen schon ganz fest. Dann würde er eben allein gehen müssen. Denn er wollte sich doch noch von seinen Freunden verabschieden, bevor sie alle sieben Monate lang schlafen würden. Hoffentlich waren sie noch wach! 

Der Waldboden war eisig kalt, als Henri durch buntes Laub und feuchte Wiese huschte. Zuerst besuchte er seine Freundin Ida Igel. Sie war schon dabei, unter ihre Hecke zu schlüpfen, da hörte sie ihn von Weitem rufen. 

“Henri, was machst du denn hier?”

“Na, ich komme, um dir eine gute Nacht zu wünschen!” 

“Aber Henri, wir schlafen doch nicht nur in der Nacht, sondern auch den ganzen Tag!” Das stimmte allerdings. 

“Na, dann schlaf schön, Ida.” 

“Schlaf schön, Henri Haselmaus”, erwiderte seine Freundin und er machte sich auf den Weg. Als nächstes besuchte er Florin Fledermaus. Auch Florin wollte gerade losfliegen. Zum Glück erwischte Henri die Fledermaus noch.  

“Warte”, rief er und Florin klappte die Flügel wieder ein. 

“Hallo, Henri. Schön, dass du noch einmal vorbeikommst!” 

“Ich wollte dir noch sagen: Schlaf schön!” 

“Schlaf du auch schön, Henri”, erwiderte Florin fröhlich und flog gemeinsam mit der Familie davon. Jetzt blieb nur noch ein Winterschläfer übrig, von dem Henri sich verabschieden wollte. Also flitzte er wieder los und erreichte schon bald das Erdloch aus dem Minel Murmeltier den Kopf herausstreckte.  

“Hallo, Minel”, rief Henri. “Bist du schon unterwegs in deinen Bau?” 

“Hallo, Henri. Ja, genau. Alle anderen kuscheln sich unten schon ganz eng zusammen und legen sich schlafen.” 

“Na, dann will ich dich mal nicht länger aufhalten. Schlaf gut, Minel!” 

“Schlaf gut, Henri.” 

Jetzt war es auch für Henri an der Zeit, sich wieder auf den Weg zu seinem Winterversteck zu machen. Er war schon ganz müde und musste herzhaft gähnen, als er unter das Gebüsch krabbelte und sich wieder zwischen seine schlafenden Eltern kuschelte. Da öffnete Mama Haselmaus träge ein Auge und lächelte ihn an: “Schlaf gut, Henri Haselmaus.” 

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