Eine Gute-Nacht-Geschichte von A. Haas
Es war einmal ein kleiner Stern, der am Himmel leuchtete, weit weg von der Erde, Jeden Abend funkelte er zusammen mit seinen Sternenfreund und erleuchtete den Himmel, aber er fühlte sich immer wieder etwas unsicher. "Was ist, wenn ich nicht hell genug strahle?", dachte er oft. "Was, wenn mich die Menschen auf der Erde nicht sehen können?"
Eines Tages fiel dem Stern etwas Besonderes auf. Er beobachtete, wie sich ein kleiner Junge namens Yuri auf seinen ersten Schultag vorbereitete. Yuri schien sehr nervös und konnte nicht schlafen. "Was ist, wenn ich keine neuen Freunde finde?", fragte er sich. "Was ist, wenn die Schule zu schwer für mich ist?"
Der Stern sah, wie Yuri sich hin und her wälzte und hatte Mitleid mit ihm. Er konnte gut verstehen, wie Yuri sich fühlte. Er erinnerte sich daran, dass er sich auch oft unsicher fühlte. "Vielleicht kann ich Yuri helfen", dachte der kleine Stern.
Also konzentrierte er sich und wünschte sich, dass er Yuri besuchen könnte. Plötzlich fand er sich in Yuris Zimmer wieder, als ein kleiner Funken Licht. Yuri sah den kleinen Lichtstrahl und staunte. Er fragte leise: "Wer bist du?"
"Ich bin ein kleiner Stern und habe dich vom Himmel aus beobachtet", antwortete er sanft. "Ich habe gesehen, dass du ein bisschen Angst vor deinem ersten Schultag hast. Ich kenne dieses Gefühl gut."
Yuri nickte. "Ja, ich habe Angst. Was ist, wenn ich nicht alle verstehe oder mich die anderen Kinder nicht mögen?" Der kleine Stern lächelte sanft und setzte sich zu Yuri aufs Bett. "Weißt du, ich habe auch manchmal Angst", gestand er. "Ich habe mich schon oft gefragt, ob ich genug leuchte. Aber irgendwann habe ich bemerkt, dass jeder Stern, egal wie klein er ist, seinen Platz am Himmel hat. So wie du deinen Platz in der Schule finden wirst."
Yuri überlegte kurz. "Aber was ist, wenn es schwierig wird?"
"Das gehört dazu", erklärte der Stern "Manchmal braucht es nur ein wenig Übung, bis man richtig glänzen kann. Aber weißt du was? Es gibt immer jemanden, der dir dabei hilft. Deine Lehrer und Mitschüler sind da, um mit dir gemeinsam zu lernen. Und den anderen Kindern geht es garantiert genauso wie dir. Du bist nicht alleine mit dienen Sorgen."
Yuri lächelte zum ersten mal an diesem Abend. "Vielleicht hast du recht. Ich werde es versuchen!" "Das ist alles was zählt", sagte der kleine Stern. "Und vergiss nicht: Immer wenn du dich alleine fühlst, es gibt immer jemanden der an dich glaubt - sei es ein Freund, ein Lehrer, deine Eltern oder sogar ein kleiner Stern wie ich."
Yuri kuschelte sich in seine Bettdecke und gähnte. "Danke, lieber kleiner Stern. Jetzt fühle ich mich schon viel besser."
"Gern geschehen. Ich werde im Himmel über dich wachen und dich beschützen", sagte der kleine Stern, leuchtete nochmal hell auf und verschwand in der Dunkelheit.
Und so begann Yuris erster Schultag am nächsten Morgen mit einem warmen Gefühl im Herzen und dem Wissen, dass er nicht alleine war. Auch der kleine Stern leuchtete in jener Nacht heller als je zuvor, weil er wusste, dass er jemandem Hoffnung geschenkt hat.
⇒ Gute-Nacht-Geschichte "Der kleine Stern und der erste Schultag"