Struktur und Wohlfühlatmosphäre beim Essen
Kleinkinder profitieren von einem strukturierten Tagesablauf und einer angenehmen Essensumgebung. Regelmäßige Essenszeiten helfen, den Hunger- und Sättigungsrhythmus zu regulieren und schaffen ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Man sollte drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei Zwischenmahlzeiten einplanen. Gleichzeitig trägt eine ruhige und positive Atmosphäre während der Mahlzeiten maßgeblich zur Entspannung bei. Fernseher und andere Ablenkungen sollten vermieden werden. Stattdessen kann leise Musik im Hintergrund spielen, um eine angenehme Stimmung zu schaffen.
Gesunde Ernährung in kleinen Portionen
Große Portionen können Kleinkinder überfordern, daher ist es sinnvoll, kleinere Mengen anzubieten und nachzulegen, wenn das Kind noch Hunger hat. So wird auch die Lebensmittelverschwendung reduziert. Gleichzeitig sollten die Gerichte einfach und gesund sein. Bunte Gemüsesticks, Obstspieße oder Vollkornprodukte sind nährstoffreich und bei Kindern beliebt. Das Einbeziehen der Kinder in die Zubereitung der Mahlzeiten kann ihr Interesse an gesunder Ernährung fördern und gleichzeitig den Spaß am Essen erhöhen.
Weitere Lebensmittel, die sich für Kleinkinder eignen, sind unter anderem:
- Joghurt mit frischen Früchten
- Käsewürfel
- Gekochte Eier
- Haferflocken mit Milch oder Joghurt
- Mini-Sandwiches mit magerem Aufschnitt
- Quark mit Honig und Obst
- Kleine Fleischbällchen aus Geflügel oder Rind
- Gedünstetes Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl)
- Süßkartoffelpüree
- Apfelschnitze mit Erdnussbutter
- Mini-Pfannkuchen aus Vollkornmehl
- Reis- oder Maiswaffeln
Tipp: Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee sind die besten Durstlöscher für Kleinkinder. Säfte und zuckerhaltige Getränke sollten nur in Maßen angeboten werden, da sie den Appetit auf feste Nahrung verringern können.
Selbstständigkeit fördern und positiv verstärken
Kleinkinder lieben es, Dinge selbst zu tun. Eltern können sie ermutigen, selbstständig zu essen, indem sie ihnen kindgerechtes Besteck und leicht greifbare Lebensmittel anbieten. Im Hochstuhl sitzen Kinder sicher und bequem mit am Tisch und können sich am Essensgeschehen beteiligen, während sie ihr eigenes Essen erkunden. Durch das Fühlen, Drücken und Zermatschen der Lebensmittel entwickeln sie ihre Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination. Zudem lernen sie verschiedene Texturen und Konsistenzen kennen, was ihre sensorische Wahrnehmung stärkt.
Das Selbstbewusstsein der Kinder wird gefördert, wenn sie sich selbstständig am Essen versuchen dürfen. Lob und positive Verstärkung können zusätzlich Wunder wirken. Wenn ein Kind ein neues Lebensmittel probiert oder sich während der Mahlzeit gut benimmt, sollte dies anerkannt und gelobt werden. Positive Rückmeldungen stärken zusätzlich das Selbstvertrauen und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren.
Mögliche Probleme und Lösungen
Trotz aller Bemühungen kann es vorkommen, dass ein Kind Essen verweigert oder besonders wählerisch ist. Hier einige häufige Probleme und mögliche Lösungen:
- Ablehnung neuer Lebensmittel: Es kann helfen, neue Lebensmittel in kleinen Mengen und in Kombination mit bekannten und beliebten Speisen anzubieten. Mehrere Versuche sind oft notwendig, bevor ein Kind ein neues Lebensmittel akzeptiert.
- Verweigerung bestimmter Texturen: Manche Kinder mögen bestimmte Texturen nicht. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die Lebensmittel unterschiedlich zuzubereiten, zum Beispiel roh, gedünstet oder püriert.
- Ablenkung während der Mahlzeit: Eine ruhige und ablenkungsfreie Umgebung fördert die Konzentration auf das Essen. Fernseher und Spielzeug sollten während der Mahlzeit vermieden werden.
- Appetitlosigkeit: Kinder haben manchmal Phasen, in denen sie weniger essen. Solange das Kind gesund und aktiv ist, sind diese Phasen in der Regel unbedenklich.
- Unruhe am Tisch: Kurze, positive Mahlzeiten und feste Rituale können helfen, die Essenszeit strukturierter und entspannter zu gestalten.
Geduld und Gelassenheit üben
Wenn ein Kind ein neues Lebensmittel verweigert, ist es wichtig, nicht frustriert zu reagieren. Ein entspannter und positiver Umgang mit der Situation hilft, eine stressfreie Essensatmosphäre zu schaffen. Kinder spüren die Emotionen ihrer Eltern, und negative Reaktionen können die Ablehnung verstärken.
Essprobleme können sich unterschiedlich äußern. Bei anhaltender Essverweigerung und deutlichem Gewichtsverlust sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.