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Freilichtmuseum am Kiekeberg

  • Kategorie:  
  • Bremen
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg, in den Schwarzen Bergen im nördlichen Landkreis Harburg gelegen, vereint über 40 historische Gebäude und Gärten auf einem 12 Hektar großen Freigelände.

Historische Bauernhöfe, Scheunen und Speicher zeigen die bäuerliche Hofwirtschaft seit dem 17. Jahrhundert und geben Zeugnis von der Kultur und der Lebensweise in der Winsener Marsch und der nördlichen Lüneburger Heide. Große Acker- und Weideflächen mit alten Getreide- und Gemüsesorten, Streuobstwiesen, bunte Bauern- und Blumengärten runden das Gesamtbild ab. 
 Alte Nutztierrassen wie Bunte Bentheimer Schweine, Bentheimer Landschafe, Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, Pommersche Gänse und Ramelsloher Hühner machen den Museumsbesuch für Groß und Klein zu einem unvergesslichen Erlebnis. 
 
Das ganze Jahr über finden zahlreiche Aktionstage wie der „Rosenmarkt“, das „Traktorentreffen“ oder der „Historische Jahrmarkt“ statt. An regelmäßigen Terminen wird im Freilichtmuseum auch durch die „Gelebte Geschichte“ die Vergangenheit wieder lebendig. Ehrenamtliche Darstellende vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter leben eine Zeit lang authentisch rekonstruiert die Geschichte nach. So kann man hören, sehen und riechen, wie eine Bauernfamilie mit Mägden und Knechten in der vorindustriellen Zeit gelebt hat und ihnen Fragen stellen. Dabei zeigen sie vier verschiedene Zeitabschnitte: Sie verkörpern Bauer, Bäuerin, Knecht und Magd des frühen 19. Jahrhunderts, zeigen, wie ein Fischer und seine Familie im frühen 20. Jahrhundert lebten. Sie lebten wie Flüchtlinge in der Nachkriegszeit und sind seit Juni 2023 auch als Polizist, Postbote und Hausfrau in der „Königsberger Straße“ unterwegs.

Das Bau- und Forschungsprojekt „Königsberger Straße – Heimat in der jungen Bundesrepublik“ beschäftigt sich mit der Zeit von 1945 bis in die 1970er Jahre hinein. In der Straße sind eine Tankstelle aus den 1950er Jahren, eine Ladenzeile mit sechs Geschäften, ein Siedlungsdoppelhaus, ein QUELLE-Fertighaus und seit Mitte 2023 auch ein Flüchtlingssiedlungshaus zu sehen. Der Straßenzug ist typisch für das Leben in der Nachkriegszeit und macht bauliche, gesellschaftliche und technische Entwicklungen der jungen Bundesrepublik erlebbar.
Seit 2012 ist außerdem das Agrarium Teil des Freilichtmuseums. Wie arbeitet ein Landwirt, wie wird ein moderner Mähdrescher gefahren, wie entsteht Erdbeerjoghurt und was wird heute alles aus Getreide hergestellt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt das Agrarium, eine besondere Ausstellungswelt für Landwirtschaft und Ernährung. An Mitmachstationen können Besuchende mit landwirtschaftlichen Geräten ein Feld bestellen, in einer modernen Fahrerkabine einen Mähdrescher lenken, eine Kuh melken oder Lebensmittelirrtümer aufklären.

Genuss bietet die Museumsgastronomie: Das Rösterei-Café bietet Kaffeespezialitäten und ausgesuchte Leckereien. Im Museumsgasthof „Stoff Mudders Kroog“ werden regionale Gerichte serviert.

Die Dauerausstellung „Spielwelten“ befasst sich mit der Entwicklung der Spielkultur in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.  Präsentiert werden mehr als 1.000 Exponate auf einer Fläche von 650 Quadratmetern. Die Dauerausstellung zur Geschichte des Landkreises Harburg und der Metropolregion Hamburg im Siedlungsdoppelhaus beleuchtet die Nachkriegszeit in Harburg und der Metropolregion. Im Haus des Handwerks wird die Ausstellung „Zwischen Tradition und neuen Herausforderungen“ gezeigt, welche sich mit den Veränderungen des Handwerks in den vergangenen 200 Jahren beschäftigt, vom klassischen Landhandwerk bis zur aktuellen Dienstleistungsorientierung.

Im Freilichtmuseum am Kiekeberg dürfen alle Gebäude betreten und ausgiebig in Augenschein genommen werden. Stuben, Küchen und Schlafkammern sind authentisch eingerichtet und laden zum Entdecken traditioneller Wohnformen und Arbeitsweisen ein. Die Vorführungen alter Gewerbe und Handwerke, wie Korbflechten, Flachsen, Weben, Bierbrauen und Schmieden, veranschaulichen, wie früher auf dem Lande gelebt und gearbeitet wurde. Viele dieser Tätigkeiten können im Rahmen von Mitmachprogrammen und Kursen außerdem selbst ausprobiert oder erlernt werden.Der Wassererlebnispfad verdeutlicht kleinen und großen Besuchenden, wie wichtig Wasser bis heute ist und was gutes Trinkwasser ausmacht. Auf dem Wasserspielplatz können Kinder mit Wasser experimentieren und physikalische Phänomene wie Wasserdruck und Strudelwirkung ausprobieren, eine Floßfahrt unternehmen oder das Funktionsmodell einer Rieselwiese erforschen.
Neben dem Standort in Rosengarten-Ehestorf gehören diverse Außenstellen im Landkreis Harburg zum Museum. Auch das Feuerwehrmuseum Marxen, das Mühlenmuseum Moisburg, der Museumsbauernhof Wennerstorf und die Museumsstellmacherei Langenrehm, bieten sich für einen Familienausflug an. 

Weitere Informationen unter www.kiekeberg-museum.de  

Bilder: © Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg

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