Faultier - Steckbrief
Größe | 50 - 75 cm (je nach Art) |
Gewicht | 5 - 9 kg |
Nahrung | Pflanzenfresser (Früchte, Blätter) |
Feinde | Raubtiere |
Lebensraum | Tropischer Regenwald |
Verbreitung | Mittel-/Südamerika |
Wissenswertes über Faultiere
- Wusstest du, dass durch eine verlängerte Halswirbelsäule ein Faultier sein Kopf um 270 Grad drehen kann. Dies hat den Vorteil, dass sie so mehr Nahrung erreichen können ohne viel Anstrengung.
- Faultiere leben schon sehr lange auf dieser Welt, die ersten Fossilfunde sind etwa 30 Millionen Jahre alt, dazu gehörten auch Riesenfaultiere wie das Megatherium americanum. Sie wurden so groß wie Elefanten.
- Die Körpertemperatur von 33 Grad auf 23 Grad herunter regulieren ist für Faultiere in der Nacht oder beim Schlafen kein Problem. Durch dieses Verfahren spart das Tier viel Energie und ist für ein Säugetier sehr ungewöhnlich.
- Die Exkremente vom Baum fallen lassen macht nur der Zweifinger-Faultier. Zirka alle 7 Tage wandert der Dreifinger-Faultier vom Baum, um sich zu erleichtern. Dies ist für die meistens nicht ungefährlich, da dort die typischen Fress-Feinde auf sie warten.
Faultier Arten
Es wird in der Regel in zwei Faultier Arten unterschieden. Die Dreifinger-Faultiere (Bradypodidae) und die Zweifinger-Faultiere (Choloepidae).
Die Dreifinger-Faultiere können bis zu 50 Zentimeter lang und bis zu 5 Kilo schwer und die Zweifinger-Faultiere bis zu 75 Zentimeter groß und bis zu 9 Kilo schwer werden. Zudem ist zu beachten, dass bei manchen Arten die Vorderbeine länger als die Hinterbeine werden können. Der Grund für die Einordnung ist die Anzahl der Zehen, die zum Teil verwachsen sind. Alle Faultiere besitzen an den Hinterbeinen nur 3 Zehen jedoch an den Vorderbeinen besitzen die Dreifinger-Faultiere je drei Finger, die Zweifinger-Faultiere jeweils nur zwei Finger. An diesen sitzen jeweils siebeneinhalb Zentimeter lange Krallen, die sich perfekt zum Haken an Bäumen eignet. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Faultiere ist ihr langes, etwas zotteliges Fell was oft auch ein wenig grün gefärbt ist. Grund dafür sind mikroskopisch kleine Algen, die im Fell leben. Sie gedeihen in dem feucht warmen Fell sehr gut und die Faultiere sind durch diese Färbung sehr gut in den Bäumen getarnt. Dadurch das der Scheitel des Fells am Bauch verläuft, kann der Regen locker abtropfen.
Das Leben von Faultieren
Faultiere werden in freier Wildbahn bis zu 15 Jahre. Das älteste Faultier der Welt lebte im Zoo Halle und wurde 51 Jahre alt. Sie schlafen bis zu 16 Stunden am Tag und wenn sie wach werden gehen sie auf Futtersuche. Sie ernähren sich überwiegend von von Blättern, Blüten, Trieben und Früchten auch bei Ameisenbäumen machen sie nicht halt. Auch hierbei bewegen sie sich in Zeitlupe. Sie hangeln sich mit dem Rücken nach unten hängend an den Ästen entlang und bewegen sich so, dass sie mit ihrem Maul das Futter direkt erfassen können. Faultiere verlassen den Baum erst, wenn es dort kein Futter mehr gibt sowie auch an den umliegenden Bäumen. Dann klettern sie herunter und krabbeln sehr unbeholfen zu einem anderen Baum.
Interessante Fragen zum Faultier
Sind Faultiere in Gefahr?
Durch immense Rodungen und dem Klimawandel ist der tropischen Regenwälder, der Lebensraum der Faultier immer mehr zerstört. So schnell kann das Faultier nicht reagieren und ist häufig der Leidtragende. Auch der illegale Handel mit Faultieren wird immer mehr. Vor allem Jungtiere werden den Eltern entrissen und als Haustiere verkauft oder auf Märkten für Touristen zum Fotografieren angeboten. Es gibt viele Organisationen die weltweit für diese Tiere kämpfen, unter anderem versucht WWF gegen die Wilderei vorzugehen. Was wir für die Faultiere tun können, ist ganz einfach. Macht im Urlaub keine Bilder mit den Tieren, Faultiere lieben es in Bäumen zu hängen und nicht als Accessoire an dem Körper der Menschen.
Ist ein Faultier faul?
Auch wenn die Tiere sehr viel schlafen, haben sich Faultiere ihrer Umgebung sehr clever angepasst. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch und da ihre Nahrung leicht erreichbar ist müssen sie sich gar nicht schnell bewegen. Zudem liefert die Kost nicht so viel Energie, weshalb ihre Lebensweise dadurch angepasst ist. Sie verbrauchen weniger Energie und kommen somit mit dem Pflanzenfutter hervorragend zurecht. Ein weiterer Vorteil ihrer Langsamkeit ist, dass sie durch die Raubtiere weniger schnell entdeckt werden und durch das eingefärbte Fell sind die quasi unsichtbar. Ein Faultier ist nicht faul, sondern zum Zwecke der Sicherheit und Tarnung nur etwas langsamer unterwegs.
Wie viel schläft ein Faultier?
Ein Faultier verbringt in der Regel zwischen 15 und 20 Stunden am Tag mit Schlafen.
Empfohlener Umgang mit Faultieren
Faultiere sind in Gefahr und wir Menschen sind nicht ganz unschuldig an der Sache. Wir müssen unser Verhalten ändern und dürfen diese Tiere nicht als Kuscheltiere oder Fotoobjekt betrachten. Auch der Klimawandel macht es den Faultieren nicht leichter. Faultiere sind sehr ruhige und entspannte Artgenossen, die niemanden verletzen oder ähnliches. Sie leben schon mehrere Tausende von Jahren auf dieser Welt und dies darf sich in Zukunft auch nicht ändern.