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Junges schwangeres Paar betrachtet Ultraschallfoto

Familiengründung: Das müssen Paare finanziell berücksichtigen

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Die Entscheidung, eine Familie zu gründen, hängt oft nicht nur von dem reinen Kinderwunsch ab. In vielen Fällen ist es die finanzielle Situation, die für oder gegen die Gründung einer Familie spricht, denn Kinder kosten Geld. Doch es geht um mehr als um die Anschaffung der Erstausstattung und die Lebenshaltungskosten, die sich durch ein neues Familienmitglied erhöhen. Wer nimmt Elternzeit, wie wiegen sich Lohnausfall und Care-Arbeit gegeneinander auf und welche staatlichen oder privaten Förderungen gibt es, damit beide Eltern ihren Nachwuchs gleichberechtigt versorgen können?

Finanzielle Hürden für Paare, die eine Familie gründen möchten

Die Gründung einer Familie ist ein bedeutender Schritt im Leben, der sowohl Freude als auch Herausforderungen mit sich bringt. Einer der größten Aspekte, die dabei berücksichtigt werden müssen, sind die finanziellen Hürden, die auf euch zukommen können.  

Erhöhung der Lebenshaltungskosten 

Ein grundlegender Bereich, der von Anfang an zusätzliche Kosten verursacht, sind die Grundbedürfnisse des Kindes. Dazu gehören Nahrung und Kleidung. Besonders in den ersten Monaten benötigen Babys spezielle Nahrung wie Muttermilchersatz oder spezielle Babynahrung, die teurer sein kann als die normale Ernährung. Nicht jede Frau kann oder will ihr Kind stillen, was ohne Frage die günstigste Variante ist, und das gilt es zu akzeptieren. 

Kinderkleidung muss regelmäßig erneuert werden, da Babys und Kleinkinder schnell wachsen und ständig neue Größen benötigen. Auch der Wechsel der Jahreszeiten erfordert den Kauf passender Kleidung, von Sommerkleidung bis hin zu warmer Winterausstattung. Zusätzlich zu den laufenden Grundbedürfnissen müsst ihr in verschiedene Ausstattungsgegenstände wie einen Kinderwagen, eine Babyschale oder Kindersitz sowie ein Babybett oder eine Wiege investieren. Selbstverständlich können die Ansprüche variieren. 

Mit zunehmendem Alter des Kindes kommen weitere Kosten hinzu. Spielzeug und Bücher sind nicht nur für die Unterhaltung, sondern auch für die Entwicklung des Kindes wichtig. Bildungsangebote wie frühkindliche Förderung, Musik- oder Sportkurse, und später auch der Besuch von Kindergärten und Schulen können das Familienbudget stark belasten. Viele dieser Aktivitäten sind mit Teilnahmegebühren verbunden, und auch die notwendige Ausrüstung oder Materialien müssen gekauft werden. 

Die laufenden Kosten für den täglichen Bedarf sollten ebenfalls nicht unterschätzt werden. Windeln sind ein regelmäßiger Kostenfaktor, der sich über die ersten Lebensjahre hinweg summiert. Mit Stoffwindeln kann an dieser Stelle zwar gespart werden, doch die Anschaffung eines wiederverwendbaren Windelsystems geht auch ins Geld.  

Einkommenseinbußen durch Elternzeit und Teilzeitarbeit

Manche Eltern entscheiden sich dafür, während der ersten Lebensjahre ihres Kindes beruflich kürzerzutreten, was oft zu signifikanten Einkommenseinbußen führt. Andere Paare haben keine Wahl, als dass ein Elternteil die Betreuung übernimmt, wenn es keinen geeigneten Betreuungsplatz gibt.  

Wenn ein Partner ganz oder teilweise aus dem Berufsleben ausscheidet, um sich um das Kind zu kümmern, kann das Familieneinkommen erheblich sinken. In Deutschland gibt es das Elterngeld, welches diese finanzielle Lücke teilweise schließen soll. Das Elterngeld beträgt in der Regel zwischen 65 und 67 Prozent des wegfallenden Netto-Einkommens und wird für maximal 14 Monate gezahlt, wenn beide Elternteile Zeit für ihr Kind nehmen. Zusätzlich gibt es Kindergeld, das derzeit monatlich gezahlt wird.  

Teilzeitarbeit ist eine weitere gängige Option, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Während Teilzeitarbeit ermöglicht, weiterhin im Berufsleben zu bleiben und so die Karriere nicht vollständig zu unterbrechen, führt sie oft zu einem reduzierten Einkommen. Die Gehälter sinken proportional zur reduzierten Arbeitszeit, und auch andere Vergünstigungen wie Boni oder Aufstiegsmöglichkeiten können eingeschränkt sein.

Kosten für Kinderbetreuung 

Sobald beide Elternteile wieder arbeiten möchten, entstehen Kosten für die Kinderbetreuung. Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Krippen, Kindergärten oder bei Tagesmüttern ist groß und die Gebühren können je nach Region und Betreuungsart stark variieren. Eine gute Betreuungseinrichtung kann einen erheblichen Teil des Familienbudgets beanspruchen. In manchen Regionen sind Kitas hingegen beitragsfrei. 

Einige Eltern versuchen, durch Unterstützung aus dem familiären Umfeld, wie Großeltern oder andere Verwandte, Kosten zu sparen. Doch nicht jeder hat diese Möglichkeit, und selbst bei familiärer Unterstützung kann es notwendig sein, gelegentlich professionelle Betreuung in Anspruch zu nehmen. Eventuell können auch staatliche Förderungen oder Zuschüsse in Anspruch genommen werden, die die Betreuungskosten reduzieren. 

Eine Familie gründen: Herausforderungen und Veränderungen 

Wenn ihr eine Familie gründen wollt, werden eine ganze Menge Herausforderungen und Veränderungen auf euch warten. Ihr werdet viele Entscheidungen treffen müssen, die sowohl eure Lebensweise als auch eure finanzielle Situation betreffen.  

Wohnsituation 

Eure aktuelle Wohnsituation wird wahrscheinlich eine der ersten Dinge sein, die ihr überdenken müsst, wenn ihr eine Familie gründet. Ob ihr in einer Stadtwohnung oder in einem Haus auf dem Land lebt, mit der Gründung einer Familie ändern sich eure Bedürfnisse erheblich.  

Mit einem oder mehreren Kindern werdet ihr unweigerlich mehr Platz benötigen. Je nach Anzahl der Kinder und deren Altersunterschied kann es notwendig sein, mehrere Kinderzimmer einzuplanen. Zusätzlich zum Kinderzimmer wird möglicherweise noch ein weiterer Raum für ein Homeoffice benötigt, besonders wenn ein Elternteil weiterhin von zu Hause aus arbeiten möchte.  

Kinder brauchen Platz zum Spielen und Entfalten, sowohl drinnen als auch draußen. Ein ausreichend großes Wohnzimmer oder ein Spielzimmer kann den Bewegungsdrang der Kleinen auffangen und sicherstellen, dass sie genug Platz haben, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Überlegt auch, ob ihr einen Garten oder einen Balkon habt oder schaffen könnt, um euren Kindern eine sichere Spielfläche im Freien zu bieten. Diese zusätzlichen Räume und Flächen bedeuten jedoch mehr Quadratmeter und somit höhere Wohnkosten, sei es durch eine größere Mietwohnung oder ein eigenes Haus. 

Die Nähe zu Schulen und Kindergärten ist ein entscheidender Faktor, um lange Anfahrtswege zu vermeiden und den Alltag zu erleichtern. Auch die Nähe zu Ärzten, insbesondere Kinderärzten, kann im Alltag von großem Vorteil sein. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sparen Zeit und machen den Wocheneinkauf weniger stressig. Spielplätze und Parks in der Nähe bieten euren Kindern sichere Orte zum Spielen und können gleichzeitig Treffpunkte für Familien sein, was soziale Kontakte fördert.

Familienstand (Ehe, Partnerschaft, etc.) 

Je nachdem, ob ihr verheiratet seid, in einer eingetragenen Partnerschaft lebt oder ohne Trauschein zusammen seid, gibt es verschiedene rechtliche und finanzielle Aspekte zu beachten, die eure zukünftige Lebensgestaltung beeinflussen können. 

Eine Heirat bringt zahlreiche rechtliche Absicherungen und Vorteile mit sich. Durch das Ehegattensplitting könnt ihr steuerliche Vorteile nutzen. Zudem bietet die Ehe Vorteile in Bezug auf Erb- und Unterhaltsrechte. Wenn ihr in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, genießt ihr ähnliche Rechte und Pflichten wie verheiratete Paare, insbesondere in Bezug auf Unterhalts- und Erbansprüche. Auch hier ist die rechtliche Absicherung stärker ausgeprägt als bei unverheirateten Paaren. 

Für Paare, die ohne Trauschein zusammenleben, ist es wichtig, rechtliche Vorkehrungen zu treffen. Ein Partnerschaftsvertrag kann helfen, die finanziellen und rechtlichen Verhältnisse zu regeln und eine gewisse Absicherung zu bieten. Dies ist besonders wichtig, um im Falle einer Trennung oder im Todesfall klare Regelungen zu haben und finanzielle Nachteile zu vermeiden. 

Planung und Aufteilung der Sorgearbeit 

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Gründen einer Familie ist die Planung und Aufteilung der Care-Arbeit. Die Betreuung der Kinder und die Organisation des Haushalts sind Aufgaben, die gut organisiert und fair verteilt werden sollten, um Konflikte zu vermeiden und beiden Partnern gerecht zu werden. Eine gut durchdachte Planung und offene Kommunikation sind dabei essenziell. 

Ein zentraler Aspekt der Care-Arbeit ist die Elternzeit und die damit verbundene berufliche Auszeit. Es ist wichtig, frühzeitig zu besprechen, wer von euch Elternzeit nehmen wird und wie lange diese dauern soll. Die faire Aufteilung der Hausarbeit ist entscheidend für ein harmonisches Familienleben. Überlegt gemeinsam, wer welche Aufgaben im Haushalt übernimmt und erstellt einen Plan, der euch beiden gerecht wird.  

Setzt euch regelmäßig zusammen, um den Plan zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Manchmal ändern sich die Umstände, sei es durch berufliche Veränderungen oder neue Bedürfnisse der Kinder, und der Plan muss entsprechend angepasst werden. Eine offene Kommunikation über die Aufgabenverteilung und die Bereitschaft, flexibel zu reagieren, sind dabei besonders wichtig. 

Finanzielle Ausgangssituation: Eine solide Basis schaffen 

Eine der wichtigsten Schritte beim Gründen einer Familie ist es, die finanzielle Ausgangssituation gründlich zu überprüfen und anzupassen. Eine solide finanzielle Grundlage schafft Sicherheit und ermöglicht es euch, die bevorstehenden Veränderungen gut zu meistern. Hier sind einige Aspekte, die ihr dabei berücksichtigen solltet:

Einkommen und Ausgaben erfassen 

Zunächst solltet ihr einen detaillierten Überblick über eure aktuellen Einkünfte und Ausgaben erstellen. Das ist die Basis für alle weiteren finanziellen Planungen. Setzt euch zusammen und listet alle regelmäßigen Einnahmen auf, wie eure Gehälter, mögliche Nebeneinkünfte und staatliche Unterstützungen. Auf der Ausgabenseite erfasst ihr alle festen und variablen Kosten. Dazu gehören Miete oder Hypothekenzahlungen, Nebenkosten, Versicherungen, Lebensmittel, Transportkosten, Freizeitaktivitäten und alles andere, was regelmäßig anfällt. 

Ein Haushaltsbuch oder eine Budget-App kann dabei sehr hilfreich sein, um nichts zu übersehen und alle Kosten übersichtlich darzustellen. Wenn ihr genau wisst, wohin euer Geld fließt, könnt ihr einfacher Anpassungen vornehmen und Einsparpotenziale identifizieren. Dieser Schritt ist essenziell, um eure finanzielle Situation realistisch einschätzen zu können und mögliche Lücken frühzeitig zu erkennen. 

Bestehende Altersvorsorgepläne überprüfen 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Überprüfung eurer bestehenden Altersvorsorgepläne. Mit der Gründung einer Familie ändern sich eure Prioritäten und Bedürfnisse, was auch Auswirkungen auf eure langfristige finanzielle Planung haben kann. Überlegt gemeinsam, ob eure aktuellen Vorsorgepläne noch zu euren neuen Lebensumständen passen. 

Ihr solltet prüfen, ob ihr ausreichend abgesichert seid und ob es sinnvoll ist, zusätzliche Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Informiert euch über verschiedene Optionen und passt eure Pläne entsprechend an. Es kann auch hilfreich sein, einen Finanzberater zu konsultieren, um individuelle Empfehlungen zu erhalten und sicherzustellen, dass ihr gut für die Zukunft gerüstet seid.

Gemeinsame finanzielle Ziele definieren 

Nachdem ihr einen Überblick über eure aktuelle finanzielle Situation habt und eure Altersvorsorge überprüft habt, solltet ihr gemeinsame finanzielle Ziele definieren. Setzt euch zusammen und sprecht darüber, was ihr kurz- und langfristig erreichen möchtet. Dies kann beispielsweise der Kauf eines Eigenheims, die Finanzierung der Ausbildung eurer Kinder oder eine sichere Altersvorsorge sein.

Definiert klare und realistische Ziele und überlegt, welche Schritte notwendig sind, um diese zu erreichen. Es ist wichtig, dass ihr dabei als Team agiert. Ein gemeinsamer Finanzplan kann helfen, eure Ziele im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass ihr auf dem richtigen Weg bleibt. Eine transparente und offene Kommunikation über finanzielle Angelegenheiten stärkt nicht nur eure finanzielle Basis, sondern auch eure Beziehung.

Altersvorsorge – Diese Möglichkeiten gibt es 

Die Altersvorsorge ist ein wichtiger Baustein eurer finanziellen Zukunft, besonders wenn ihr eine Familie gründet. Denn ihr wollt euren Kindern bestimmt nicht im Alter auf der Tasche liegen. 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen, darunter die betriebliche Altersvorsorge, die private Altersvorsorge und kapitalbildende Lebensversicherungen. Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die ihr kennen solltet, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Betriebliche Altersvorsorge 

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine Möglichkeit, über den Arbeitgeber für das Alter vorzusorgen. Hier gibt es verschiedene Modelle. 

Bei der Direktversicherung schließt der Arbeitgeber eine Lebensversicherung auf euer Leben ab. Die Beiträge werden direkt vom Bruttogehalt abgezogen und in die Versicherung eingezahlt. Diese Beiträge sind bis zu einer bestimmten Grenze steuer- und sozialabgabenfrei.  

Pensionskassen sind rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtungen, die entweder von einzelnen Unternehmen oder branchenübergreifend gegründet werden. Sie bieten regelmäßige und planbare Leistungen im Rentenalter, was ein Plus an Sicherheit bedeutet. Zudem gibt es steuerliche Vorteile während der Einzahlungsphase.  

Pensionsfonds investieren die eingezahlten Beiträge am Kapitalmarkt, um höhere Renditen zu erzielen. Diese Form der betrieblichen Altersvorsorge bietet das Potenzial für höhere Auszahlungen im Alter. Gleichzeitig besteht jedoch auch ein höheres Risiko, da die Rentenhöhe von der Entwicklung der Kapitalmärkte abhängt. 

Private Altersvorsorge 

Neben der betrieblichen Altersvorsorge gibt es zahlreiche Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge. Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die besonders für Familien und Geringverdiener attraktiv ist. Sie bietet Zulagen für Kinder und staatliche Zuschüsse. Außerdem sind die Beiträge steuerlich absetzbar.  

Die Rürup-Rente richtet sich vor allem an Selbstständige und Freiberufler. Sie bietet hohe steuerliche Vorteile, da die Beiträge bis zu einem bestimmten Höchstbetrag abzugsfähig sind. Die Rente ist insolvenz- und pfändungssicher, was besonders für Selbstständige ein wichtiger Aspekt sein kann.  

Eine private Rentenversicherung ermöglicht es euch, durch regelmäßige Beiträge eine zusätzliche Rente aufzubauen. Sie bietet hohe Flexibilität bei der Gestaltung der Beiträge und Auszahlungsmodalitäten. Ihr könnt im Alter wählen, ob ihr die Rente einmalig oder monatlich ausgezahlt haben möchtet. Eine private Rentenversicherung schließt die Rentenlücke, die aufgrund des demografischen Wandels immer größer wird

Kapitalbildende Lebensversicherungen 

Kapitalbildende Lebensversicherungen kombinieren den Todesfallschutz mit einer Sparkomponente. Bei Ablauf der Versicherung wird entweder die vereinbarte Versicherungssumme oder das angesparte Kapital ausgezahlt. Diese Form der Altersvorsorge bietet eine hohe Sicherheit und Planungssicherheit durch garantierte Auszahlungen. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, da ihr zwischen einer einmaligen Auszahlung oder einer lebenslangen Rente wählen könnt. 

Allerdings sind die Renditen oft niedriger als bei reinen Sparprodukten, da ein Teil der Beiträge für den Versicherungsschutz verwendet wird. Die Vertragskosten können ebenfalls hoch sein, was die Rendite weiter schmälert. Zudem ist die Flexibilität während der Ansparphase eingeschränkt, da vorzeitige Kündigungen oft mit finanziellen Verlusten verbunden sind.

Altersvorsorge planen: Heute schon an morgen denken 

Die Planung der Altersvorsorge ist ein zentraler Bestandteil eurer finanziellen Strategie, besonders wenn ihr eine Familie gründet. Eine gut durchdachte Vorsorge sichert nicht nur eure Zukunft, sondern schafft auch ein finanzielles Polster für eure Kinder. 

Passende Angebote finden 

Um die passenden Altersvorsorgeangebote zu finden, solltet ihr verschiedene Informationsquellen nutzen. Das Internet bietet eine Fülle an Informationen, Vergleichsportalen und Ratgebern, die euch einen ersten Überblick verschaffen können. Hier könnt ihr euch über die unterschiedlichen Produkte und deren Konditionen informieren. 

Neben dem Internet ist es ratsam, die Dienste eines Finanzberaters in Anspruch zu nehmen. Er hilft euch dabei, die verschiedenen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Vorsorgeprodukte zu verstehen und die für euch besten Optionen zu wählen. Achtet darauf, einen unabhängigen Berater zu wählen, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen wirklich in eurem Interesse sind und nicht von Provisionsinteressen beeinflusst werden.

Möglichkeiten zum Ausgleich von ungleich aufgeteilter Care-Arbeit 

Ein häufiges Problem in Familien ist die ungleich aufgeteilte Care-Arbeit, die oft dazu führt, dass einer von euch, leider immer noch meist die Frau, weniger in die Altersvorsorge einzahlen kann. Es gibt jedoch Möglichkeiten, diesen Nachteil auszugleichen und für eine gerechtere Verteilung der Altersvorsorge zu sorgen. 

Ein Ansatz ist der sogenannte „Ausgleich von Rentenansprüchen“. In Deutschland gibt es beispielsweise das Modell des Versorgungsausgleichs, das im Falle einer Scheidung angewendet wird. Hierbei werden die während der Ehezeit erworbenen Rentenansprüche beider Partner gerecht aufgeteilt.  

Eine weitere Möglichkeit ist das Modell der Familienversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung, das Kindererziehungszeiten anrechnet. Diese Zeiten erhöhen die Rentenansprüche desjenigen Partners, der die Kinder betreut hat, und gleichen so die Einbußen aus.

Steuerliche Vorteile bei der Altersvorsorge nutzen 

Steuerliche Vorteile spielen eine wichtige Rolle bei der Altersvorsorge und können euch helfen, mehr aus euren Ersparnissen herauszuholen. Es gibt mehrere steuerliche Anreize, die ihr nutzen könnt. 

Die steuerliche Absetzbarkeit von Vorsorgeaufwendungen ist ein wesentlicher Vorteil. Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, Rürup-Rente und betrieblichen Altersvorsorge können bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerlich abgesetzt werden. Kinderfreibeträge und Kindergeld sind weitere steuerliche Vorteile, die eure finanzielle Situation verbessern können. Kinderfreibeträge mindern das zu versteuernde Einkommen und senken somit eure Steuerlast.  

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Vorsorgepläne 

Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung eurer Vorsorgepläne ist entscheidend, um sicherzustellen, dass ihr auf dem richtigen Weg bleibt. Lebensumstände können sich ändern, sei es durch den Jobwechsel, Geburt eines Kindes oder andere wichtige Ereignisse. Solche Veränderungen erfordern eine Anpassung eurer Vorsorgepläne. 

Setzt euch mindestens einmal im Jahr zusammen und überprüft eure finanzielle Situation und eure Vorsorgepläne. Schaut euch an, ob die bisherigen Maßnahmen noch ausreichen oder ob Anpassungen nötig sind. Ein Finanzberater kann euch auch hier unterstützen und bei der Optimierung eurer Pläne helfen. 

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