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F60 Sachsen

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Ein einzigartiger Blick über die Lausitz, spannende Events rund um die alte Förderbrücke oder ein Ausflug zum Bergheider See - ein Ausflug zum F60 Sachsen lohnt sich definitiv! Schaut vorbei und entdeckt es selbst!

Die Förderung von Braunkohle hat Tradition in der Niederlausitz. Mehr als 150 Jahre ist es her, dass der Bergbau hier heimisch wurde. Zum Segen derer, die dringend auf Arbeit und Einkommen angewiesen waren. Aber zum Nachteil für diejenigen Bewohner, die der Neuerung, die sich schnell gewaltig ausbreitete, weichen mussten. Dort wo einstmals Wiesen und Äcker die Landschaft prägten, entstanden nun nach und nach Großkraftwerke, Fabrikschlote und Brikettfabriken. Die Ländlichkeit verwandelte sich in eine zerklüftete Haldenszenerie. Dennoch blühte das Land im Verlauf der weiteren Jahrzehnte auf und schuf ein Revier, das bis zum Jahr 1992 zu den großen deutschen Bergbauzentren gehörte.
 

F60 – das monumentale Ausflugsziel

Heute dient das Bergwerk als Besuchermagnet. Und diesen Ruf verdankt es hauptsächlich seinem spektakulärsten Schaustück, der F60, eine Abraumförderbrücke aus Stahl in gigantischem Ausmaß. Sie wurde erst im Jahr 1991 in Betrieb genommen und bereits 13 Monate später wieder stillgelegt. Ursprüngliche Pläne, die F60 nach der Stilllegung zu sprengen, wurden von einer Gruppe Enthusiasten verhindert. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass die Brücke heute in ihrer Originalgestalt erhalten ist und den zahlreichen Besuchern ein in jeder Hinsicht eindrucksvolles Schauspiel bietet. Denn sie symbolisiert nicht nur den wirtschaftlichen Aufstieg der Region im Bereich Braunkohlebergbau, sondern ebenfalls den strukturellen Wandel, den die letzten Jahre hinsichtlich der Energiepolitik mit sich brachten. Und darüber hinaus – und dies ist das eigentlich Interessante für den Besucher – bietet sie einen herrlichen Rundumblick in die Landschaft der Lausitz. 
 

Vom Tagebau zum heutigen Standort – eine kurze Strecke mit gigantischem Aufwand

Im Jahr 2000 endlich kamen die ersten Besucher. Sie konnten die F60 an ihrem neuen Standort erleben, der nach kurzer Fahrtzeit erreicht wurde. Riesige und lang dauernde technische Vorbereitungen gingen dieser Aktion voraus, die rund 4000 schaulustige Beobachter verfolgten. Im September des gleichen Jahres suchte auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die F60 auf und eröffnete offiziell das neue Areal. Zu diesem gehört neben der F60 auch ein Besucherbergwerk. Und seit 2001 darüber hinaus auch der Bergheider See, der auf dem Areal des ehemaligen Braunkohlenabbaugebiets angelegt und künstlich geflutet wurde. Sein Name erinnert an den Ort Bergheide, der ehemals an dieser Stelle lag und dessen Bewohner ihren Heimatort zugunsten der Neuplanung verließen. Das Besucherbergwerk F60 wurde im Jahr 2002 schließlich eröffnet und dem Publikum zugänglich gemacht. Mit der eindrucksvollen Höhe von ca. 80m ist die Abraumförderbrücke weithin sichtbar und gilt inzwischen als ein Wahrzeichen dieser Region. 
 

Die Führung vermittelt Informationen zu den einzelnen Stationen

Beginn und Endpunkt der Führung ist das Info-Center, der frühere Werkstattwagen. Hier lassen sich erste, grundlegende Informationen zu den technischen Einzelheiten der F60, aber auch zu ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, einholen. Interessante und authentische Ausstellungsstücke bereichern die Informationen. Ursprünglich waren hier Werkstatt und Kantine untergebracht. Auf zwei Gleisen bewegte sich dieser ehemalige Werkstattwagen. Die Transformatorstation versorgte die Brücke mit der nötigen elektrischen Leistung. Weiter geht es bei der Führung zum größten Schaustück, dem Hauptförderband. Es war für die Beförderung des Abraums von der Gewinnungsseite bis hin zur Verkippungsseite zuständig. Insgesamt liefen neun Bänder mit Geschwindigkeiten von jeweils bis zu 36 Stundenkilometern. Zwei imposante Bagger lieferten das Transportmaterial. Über deren Größe lässt sich leicht ein Bild machen, wenn man bedenkt, dass beide zusammen eine stündliche Förderleistung von ca. 50.000 Tonnen ermöglichten. Diese Menge könnte ein Fußballfeld mit einer Abraumschicht von ca. 8m überlagern. Und dies stündlich!
 

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Eine 90-minütige Führung und auch die Nachtlichtführung kostet 12,50 € pro Person, Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren zahlen, ebenso wie Studenten, Azubis und Berufsschüler 11 €. Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren und Begleitpersonen von Schülergruppen können die Führung für 7 € buchen. Jüngere haben freien Eintritt. Bitte beachten Sie, dass alle Kinder bis zu 11 Jahren nur in Begleitung von Erwachsenen Zugang haben.
Es ist auch möglich, lediglich eine Kurzführung zu buchen (ab zehn Personen). Diese ermöglicht das Erleben von Kanzlerblick und Flutungsstelle und liefert darüber hinaus Informationen zum Baggerfahrwerk für 8 €.
Wer aber nur das Gelände betreten und innerhalb eines begrenzten Bereichs selbst erkunden möchte, zahlt hierfür 2,50 €. Angemeldete Gruppen erhalten ebenfalls Ermäßigung bei einer Führung. Ab einer Gruppenstärke von 30 Personen kostet der Eintritt 11 €, für Schülergruppen dagegen 7 € pro Person. 
Auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten können Führungen gebucht werden. Hierfür muss 12,50 € pro Person veranschlagt werden, mindestens ab 300 € insgesamt. Während der Hauptsaison (16. März bis 31. Oktober) ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, von Mai bis September an Samstagen zusätzlich bis 20 Uhr. In der Wintersaison (1. November bis 15. März) öffnet das Besucherbergwerk von 11 bis 16 Uhr die Tore, Montag und Dienstag jedoch sind Ruhetage. Nachtlichtführungen werden auf Bestellung und bei geeigneten klimatischen Verhältnissen durchgeführt.
 

Veranstaltungen im und rund um das Besucherbergwerk

An lauen Sommerabenden sorgen Licht- und Klanginstallationen des Berliner Künstlers Hans-Peter Kuhn für ein beeindruckendes Schauspiel. Bei der ersten Performance im Jahr 2003 bewunderten ca. 4000 Besucher dieses Klang- und Lichtspektakel, das in seiner Beliebtheit nicht nachgelassen hat und die Menschen heute weiterhin fasziniert. 
Das Ausflugsziel mit seinem Stahlgiganten dient auch immer wieder als Bühne für kulturelle Events. So lassen sich hier interessante Opernaufführungen oder namhafte Konzerte erleben, deren Termine sich über die Internetpräsenz der F60  erfahren lassen. Höhepunkte vergangener Jahre waren zum Beispiel die Aufführung von „Nabucco“ durch das Ensemble der Mailänder Scala oder „Magig of the Dance“, eine berühmte irische Stepp-Show. Auch das jährlich wiederkehrende Celtic Music Festival zählt zu den Highlights. Freunde der Volksmusik freuten sich über Auftritte zum Beispiel der Zillertaler Musikanten.
Neue Wege geht das Artlake-Festival, welches alljährlich im Sommer für drei Tage die eindrucksvolle Kulisse der F60 am Bergheider See für spektakuläre Aktionen nutzt. Eine Plattform für Künstler jeglicher Richtung, die sich aber allesamt in ihren Darbietungen und Installationen einem gemeinsamen Motto unterordnen. Dieses lautet im Jahr 2019 „Free the Future“ und zielt auf eine bessere Welt mit mit ihren besseren Lebensmöglichkeiten ab. Weniger will sich dieses besondere Festival dem Standardrepertoire widmen, als vielmehr dem Experimentellen und kreativ Neuem. 
Schließlich sei bei diesem Reisetipp nun noch auf die Gastronomie hingewiesen, in der sich die Familie vor oder nach der Besichtigung stärken kann. Der ehemalige Werkstattwagen versorgt den Besucher mit leckerem Kaffee und Kuchen. Darüber hinaus bietet das kleine Restaurant auch herzhaftes Bergmannsessen oder Köstlichkeiten der Lausitzer Küche an. Und wenn die Witterung dies ermöglicht, lassen sich diese Speisen auf der gemütlichen Sonnenterrasse direkt vor dem Wagen genießen. 

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