„Puh, ich hätte nicht gedacht, dass ein Festessen so viel Arbeit macht. Zum Glück bist du hier, Bommelinchen. Ohne dich hätte ich die Gans niemals so gut hinbekommen.“ „Ach Bommel, wir bringen dir das Kochen schon noch bei“, sprach Bommelinchen. „Wasser kochen kann ich schon“, entgegnete Bommel mit einem verschmitzten Grinsen. Bommelinchen öffnet den Ofen und ein unglaublicher Duft erfüllt die Küche. „Das riecht ja köstlich“, sagt Bommel. „Hoffentlich können wir bald essen.“ „Einen kleinen Moment musst du dich noch gedulden,“ bremst Bommelinchen ihren Freund aus. „Aber wenn du möchtest, kannst du dich ja schon mal um die Getränke kümmern. Was hältst du von einem heißen Kakao?“ „Oh ja, das klingt gut“, erwidert Bommel und macht sich sofort daran, die Milch aufzusetzen.
Wenig später ist alles angerichtet: Die Gans steht knusprig gebacken auf dem Tisch, daneben die Klöße und das Rotkraut. Zum Nachtisch serviert Bommelinchen Bratapfel mit Vanilleeis. „Lass uns anfangen“, forderte Bommelinchen unseren plüschigen Freund auf. „Und einen guten Appetit wünsche ich dir.“ Das lässt sich Bommel nicht zweimal sagen. Er wünscht Bommelinchen ebenfalls einen guten Appetit und fängt dann genüsslich an zu essen. Die Gans schmeckt beiden vorzüglich und der Kakao bildete das i-Tüpfelchen auf diesem gelungenen Festtagsmahl. Die beiden Teddybären aßen, erzählten Geschichten, lachten miteinander und hatten einen schönen Abend.
Als die beiden gerade mit dem Essen fertig waren, vernahmen sie ein Geräusch aus dem Wohnzimmer. „Was war das?“, fragte Bommelinchen erschrocken. „Hast du etwa noch Überraschungsgäste versteckt?“ „Nein, ich hab damit ausnahmsweise nichts zu tun“, antwortete Bommel. „Eigentlich ist niemand weiter hier. Lass uns nachsehen gehen!“ Und so ließen die beiden Teddys alles stehen und liegen und schlichen zur Wohnzimmertür. Als Bommel die Tür öffnete, sah er gerade noch den Zipfel eines roten Mantels, der durch den Kamin verschwand. „Der Weihnachtsmann“, riefen beide wie vom Donner gerührt. „Das hat also den Lärm verursacht“, stellte Bommelinchen fest. „Und sieh nur! Er hat uns Geschenke dagelassen.“ „Siehst du“, sprach Bommel, „ich hab doch gesagt, dass der Wichtel unseren Wunschzettel überbringt. Mal sehen was wir so bekommen haben.“ Bommel ging zu den Päckchen, die nun unter dem Weihnachtsbaum lagen.
Das Zimmer verströmte mit dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum und der geschmackvollen Dekoration ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Für den feierlichen Anlass hatte Bommel zusätzlich einen Mistelzweig über der Tür angebracht. Die Legende hinter dem Brauch besagt, dass diejenigen, die gemeinsam unter dem Mistelzweig stehen, sich küssen müssen und ein Leben lang zusammen bleiben. Zusätzlich sorgt eine, sich munter im Schein der Kerzen drehende, Weihnachtspyramide und ein großer Teller mit allerlei Süßigkeiten für besinnliche Gemütlichkeit.
Beim Blick aus dem Fenster, ist erkennbar, dass die Dunkelheit bereits die Nacht einläutet. Nur die Lichter am Weihnachtsbaum brennen und tauchen das ganze Zimmer in einen wunderschönen goldgelben Glanz. „Hier das Paket ist für dich.“ Bommelinchen zeigte auf ein riesiges blau verpacktes Paket mit Schleife. „Das ist ja riiiiesig“, rief Bommel begeistert. „Wie hat der Weihnachtsmann das wohl durch den Kamin bekommen?“ staunte Bommel verblüfft und begann das Paket aufzureißen. Im Inneren befand sich ein großer Tontopf, bis zum Rand gefüllt mit Bommels Lieblingsleckerei. „Honig!“, rief Bommel voller Freude. „Ich liebe Honig. Bommelinchen, das hast du doch bestimmt dem Wichtel erzählt, oder?“ „Was meinst du, warum ich dir letztens beim Schmücken den Wunschzettel abgenommen habe?“, antwortete Bommelinchen. „Das war die ideale Gelegenheit, dem Wichtel deine Geschenkwünsche aufzuschreiben.“ „Dass du daran gedacht hast. Vielen lieben Dank“, sprach Bommel und umarmte Bommelinchen überschwänglich. „Jetzt musst du aber auch dein Geschenk aufmachen“, sagte Bommel und reichte Bommelinchen ein kleines, in rosa Geschenkpapier eingeschlagenes, Päckchen. „Für mich?“, fragte Bommelinchen aufgeregt. „Was da wohl drin ist?“ Vorsichtig entfernte sie das Geschenkpapier und öffnete das Päckchen. „Karten für den Freizeitpark!“, rief Bommelinchen begeistert. „Ach Bommel, da wollte ich schon soooo lange hin. Hast du das dem Wichtel verraten? Woher wusstest du das?“ „Freut mich, dass dir das Geschenk gefällt“, sagte Bommel erfreut. „Weißt du noch, als wir vor ein paar Wochen auf dem Weihnachtsmarkt waren? Da hast du beiläufig erwähnt, dass du gerne mal einen Ausflug dorthin unternehmen würdest. Also hab ich es auf den Wunschzettel geschrieben und dem Weihnachtswichtel mitgegeben.“ „Das war so lieb von dir. Vielen vielen Dank“, sprach Bommelinchen und gab dem kleinen Teddy einen dicken Schmatzer auf die Wange. Bommel sah sie schüchtern an und errötete. „Keine große Sache, Bommelinchen. Hab ich doch gerne für dich gemacht“, sprach Bommel, während es sich die zwei Teddys unter dem Weihnachtsbaum bequem machten. „Weißt du eigentlich schon, wen du in den Freizeitpark mitnehmen möchtest? Der Weihnachtsmann hat dir ja zwei Karten gebracht“, wollte Bommel gespannt wissen. „Naja…“, antwortete Bommelinchen verlegen. „Ich hab da schon an jemand Bestimmten gedacht….“ „Oh, öhm, an wen denn?“, fragte Bommel neugierig. „Mensch Bommel, an dich natürlich! Du bist doch mein bester Freund“, entgegnete Bommelinchen schmunzelnd. „Möchtest du mit mir dorthin gehen?“ „Ja, gerne!“, platzte es aus Bommel heraus.
„Und weil wir gerade am Planen sind: Hast du Lust, morgen mit zu WOLFgang zu kommen?“ „Zu Wolfgang?“, fragte Bommelinchen. „Was gibt es bei Wolfgang zu feiern?“ fragte Bommelinchen nach. „Er hat mich eingeladen mit ihm den ersten Weihnachtstag zu verbringen, gemeinsam zu essen, Weihnachtslieder zu singen und danach vielleicht noch einen Spaziergang zu machen. Es macht bestimmt wieder seinen leckeren Rollbraten. Das ist seine Spezialität.“ „Danke für die Einladung. Wenn Wolfgang damit einverstanden ist, komme ich natürlich gerne mit.“
Und so saßen unsere zwei kleinen Teddys im Schein der Weihnachtslichter, genossen die festliche Stimmung, aßen Lebkuchen und unterhielten sich über die Pläne der nächsten Tage. „Ich finde es schön, dass du Weihnachten mit mir verbringst“, sagte Bommel zu Bommelinchen. „Ach Bommel, Weihnachten sollte jeder im Kreise seiner Lieben verbringen. Wie traurig wäre es, an Weihnachten alleine zu sein. Und wir haben immer so viel Spaß, da vergeht die Zeit wie im Flug.“ „Danke Bommelinchen, so geht es mir auch immer, wenn wir zusammen sind“, antwortete Bommel glückstrahlend und dachte bei sich: ‚Was für ein schönes Weihnachtsfest‘. Und so saßen unsere kleinen Teddys, Bommel und Bommelinchen, noch lange beisammen, redeten, lachten, scherzten und genossen die friedliche Stille, die sich über den Weihnachtsabend gelegt hatte.
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