Ist Bindehautentzündung ansteckend?
Eine Bindehautentzündung ist sehr ansteckend, doch nur wenn sie durch einen Krankheitserreger (Bakterien oder Viren) hervorgerufen wurde. Deshalb sollte in diesem Fall sorgfältig darauf geachtet werden, dass Handtücher und Kopfkissen einer betroffenen Person nicht von gesunden Personen mitbenutzt werden.
Inkubationszeit Bindehautentzündung - Wie lange ist Bindehautentzündung ansteckend?
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und dem Ausbrechen der Infektion, beträgt bei einer Bindehautentzündung 1-2 Wochen. Die Ansteckungsgefahr besteht so lange, bis das Auge wieder komplett verheilt ist. Bis dahin sollte stark auf Hygiene geachtet und vor allem die Hände regelmäßig gewaschen werden. Auch wenn die Augen jucken, wird davon abgeraten sie zu reiben, um die Ansteckungsgefahr durch Schmierinfektion über die Hände zu verringern.
Bindehautentzündung bei Babys, Kleinkindern und Kindern
Kinder sind sehr oft von einer Bindehautentzündung betroffen, was vor allem an ihrem noch nicht voll ausgereiften Immunsystem liegt. Zudem reagieren Kinder schneller und intensiver auf Umweltreize. Reibt sich ihr Kind oft die Augen, sind diese gerötet und tränen diese? Dann sollten Sie so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen und ihr Kind von anderen fern halten. Von einer Bindehautentzündung sind vor allem Babys in den ersten Lebensmonaten oft betroffen, da ihre Tränendrüse noch nicht vollkommen ausgebildet ist. Meist sind es dann Bakterien bei Babys, die eine Entzündung verursachen. Wenn die Bindehautentzündung von einem Krankheitserreger ausgelöst wurde, sollte das Kind nicht in die Schule oder Kindergarten, bis das Auge vollständig verheilt ist und der Arzt den Schul- bzw. Kindergartenbesuch wieder erlaubt. Es wird dazu geraten das Kind von anderen fernzuhalten, bis keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, das vor allem Kinder sich beim Spielen sehr nah kommen. Neben der vom Arzt verschriebenen medikamentösen Behandlung, sollte das Kind die Augen vor starken Lichtreizen schützen. Draußen sollte eine Sonnenbrille getragen und Computer-, Fernseher- oder Smartphonenutzung auf das Nötigste reduziert werden.
Bindehautentzündung während der Schwangerschaft
Eine Bindehautentzündung während der Schwangerschaft ist für das Ungeborene grundsätzlich nicht schädlich. Wurde die Infektion durch Krankheitserreger hervorgerufen, sollten sie dies mit ihrem Arzt absprechen, da in diesem Fall eventuell eine Ansteckungsgefahr für das Kind besteht.
Bindehautentzündung Symptome & Ursachen
Symptome
Das erste Anzeichen einer Bindehautentzündung ist ein gerötetes und tränendes Auge. Dies ist darauf zurückzuführen, dass vermehrt Blut in die Gefäße der sonst blutarmen Bindehaut gepumpt wird, um die Entzündung zu bekämpfen. In den meisten Fällen sammelt sich auch Eiter im Auge, da Eiweißstoffe und weiße Blutkörperchen abgesondert werden. Ein betroffenes Auge brennt und juckt und es fühlt sich an als hätte man ein Fremdkörper -oder wie Betroffene es meist beschreiben- ein Sandkorn im Auge. Eine eitrige Bindehautentzündung ist vor allem am Morgen ein großes Ärgernis. Die Augen sind geschwollen und verklebt, eitriges, wässriges oder schleimiges Sekret fließt aus dem Auge, die die Sicht einschränken können bis die Augen mit Wasser gereinigt werden.
Ursachen
Eine Bindehautentzündung kann in den meisten Fällen entweder auf einen Krankheitserreger (Bakterien oder Viren), einen äußeren Einfluss oder eine Allergie zurückgeführt werden.
Krankheitserreger
Nur Augeninfektionen, die von Krankheitserregern hervorgerufen wurden, sind ansteckend.
a) bakterielle Bindehautentzündung: Liegt eine Infektion durch Bakterien vor, erkennt man dies vor allem daran, dass ein starkes eitriges Sekret aus dem Auge fließt. Diese wird generell mit Augentropfen, die ein Breitband-Antibiotikum enthalten, behandelt. Es ist wichtig das Medikament lange genug anzuwenden, um einen Rückfall zu verhindern. Nach Abklingen der Symptome wird empfohlen die Augentropfen noch weitere zwei bis drei Tage anzuwenden.
b) virale Bindehautentzündung: Wurde das Auge durch Viren infiziert, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Virale Bindehautentzündungen gehen oft mit grippalen Infekten einher.
Allergie
Eine Bindehautentzündung kann auch von einer Allergie wie Heuschnupfen oder Hausstauballergie ausgelöst werden. Die Einnahme von Antihistaminika sollte in diesen Fällen die Symptome wieder linder. Hier sollte eine Desensibilisierung in Betracht gezogen werden.
Äußere Einflüsse
Umweltstoffe können das Auge physikalisch oder chemisch reizen, was auch zu einer Bindehautentzündung führen kann. Dies kann auf eine Überempfindlichkeit gegenüber Staub, Chlor, Zugluft, Rauch oder ein Fremdkörper im Auge zurückgeführt werden.
Bindehautentzündung Hausmittel
Gegen eine Bindehautentzündung gibt es viele Hausmittelempfehlungen im Internet. Augenärzte raten aber davon ab eine Bindehautentzündung selbst zu behandeln, auch mit rezeptfreien Medikamenten nicht. Hausmittel können dem Auge mehr schaden als helfen, da sie nicht steril sind und so noch weitere Keime ins Auge transportiert werden, die die Entzündung vergrößern. Rezeptfreie Medikamente sind unter Umständen auch schändlich für das Auge, da die richtige Therapie sich je nach Ursache unterscheidet und deshalb zuerst der Augenarzt diese feststellen muss. Des Weiteren gibt es weitere schwerwiegende Augenkrankheiten, die zu Beginn der Bindehautentzündung ähnelnde Symptome haben wie zum Beispiel Hornhautverletzungen oder ein akuter Glaukom-Anfall. In diesen Fällen, muss sofort eine augenärztliche Behandlung erfolgen, da das Sehvermögen gefährdet ist. Deshalb sollte bei jedem Verdacht auf eine Bindehautentzündung der Augenarzt aufgesucht werden. Dieser bestimmt dann auch die richtige Therapie in Abhängigkeit zur Ursache der Bindehautentzündung.
Wann zum Arzt bei Bindehautentzündung?
Sobald die Symptome einer Bindehautentzündung auftreten, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Gefährliche Augenkrankheiten mit denselben Symptomen wie eine einfache Bindehautentzündung müssen von ihm durch eine gründliche Untersuchung ausgeschlossen werden.
Behandlung einer Bindehautentzündung
Die Behandlung einer Bindehautentzündung unterscheidet sich je nachdem welche Ursache ihr zugrunde liegt. Hat der Arzt eine Bindehautentzündung diagnostiziert werden meist Augentropfen und/oder –salben verschrieben. Die Inhaltsstoffe des Medikaments richten sich danach, welche Ursache der Entzündung zugrunde liegt. Augensalben sollten vor allem vor dem Schlafengehen angewendet werden. Eine einfache Bindehautentzündung heilt meist ohne Folgen ab.
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