Bei den Planungen für den Schulanfang geht es aber auch für Eltern um weitaus mehr als ums Organisatorische. Denn auch für sie bedeutet der neue Lebensabschnitt so einiges an Herausforderung – zwischen Selbständigkeit Fördern, loslassen und Alltagsumstellung. Einige Tipps rund um das Thema Einschulung haben wir hier für euch!
Den Schulstart für das Kind erleichtern
Auch wenn eure Kinder bereits im Kindergarten gut auf die Schule vorbereitet werden, können Eltern ihren zukünftigen Schulanfänger vorab ebenfalls unterstützen. Das bedeutet, dem Kind mehr Selbständigkeit zuzutrauen und diese auch zu fördern.
Besucht am besten gemeinsam mit eurem zukünftigen Schulkind die Grundschule am „Tag der offenen Tür: Nutzt die Gelegenheit, sich umzuschauen, Lehrer kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Auch der Besuch von öffentlichen Schulfesten, Basaren oder Konzerten schafft Vertrauen und zeigt, dass Schule mehr zu bieten hat als Noten und Schulbücher. Bei der Planung für den Schulanfang solltet ihr euch darüber informieren, welche der Kindergartenfreunde die gleiche Grundschule besuchen werden, denn auch für den Schulstart gilt: Gemeinsam ist man stärker!
Macht eure Kinder rechtzeitig mit ihrem Schulweg vertraut: Ob die Nutzung von Verkehrsmitteln oder der Weg zu Fuß – übt vorab regelmäßig den Weg zur Schule.Trainiert mit euren Kindern das selbstständige Ankleiden von Kopf bis Fuß, damit das zu Schulbeginn ganz ohne Hilfe klappt. Das ist nicht nur für das Umkleiden im Sportunterricht wichtig, sondern erspart euch auch viel Zeit und Nerven beim Start in den Tag. Die Nachmittagsbetreuung organisieren: Viele Ganztagsschulen betreuen ihre Schüler nur bis 16 Uhr. Wer einen zeitlich längeren Betreuungsbedarf für sein Kind hat, sollte auch hier vorbereitet sein.
Was sollte mein Kind mit Schulbeginn schon können?
Aus Kindergartenkindern werden Erstklässler – und diese sollten zu Schulbeginn schon einiges an Erfahrung mitbringen. Damit euer Kind die schulischen Anforderungen gut meistern und sein Lernpotential ausschöpfen kann, bedarf es wichtiger vorab gelernter Fähigkeiten wie beispielsweise:
- den Umgang mit Schere, Stiften, Kleber
- die richtige Stifthaltung
- Falten, Kleben, Malen, Schneiden
- Schleifen binden
- das selbständiges An- und Ausziehen, inklusive der Jacke und der Schuhe mit Reißverschluss oder Schnürung
Zudem sollte sich euer Kind bereits mindestens 15 Minuten lang auf eine Sache konzentrieren können: beispielsweise einer Geschichte zuhören oder beim Spielen, bei einem Spiel bleiben und nicht gleich die Lust daran verlieren. In Sachen Wahrnehmung sollte ein Schulanfänger bereits Mengenverhältnisse einschätzen können: „Was ist mehr?“ oder auch „Was ist größer?“.
Zu den mitzubringenden Erfahrungen zählt auch das Vermögen, kleine Abzählreime und Lieder aufsagen/singen zu können, ebenso wie sich Dinge zu merken – z.B. à la Gedächtnisspiel „Ich packe meinen Koffer“.
- Ein Schulanfänger sollte zudem, seines Alters entsprechend, in Sätzen sprechen können.
- Weiterführend: Gesehenes, Gehörtes oder Erlebtes in Sätzen in der richtigen Reihenfolge erzählen
- Bildgeschichten in die richtige Reihenfolge bringen
- Reimwörter finden und somit eine entsprechende phonologische Bewusstheit entwickelt haben
- Wörter klatschen: Wörter in Sprechsilben unterteilen können
- Zählen bis 10, sowohl vorwärts als auch rückwärts
- Lagebeziehungen kennen: wissen, wo oben, unten, vor, hinter, eventuell auch wo links und rechts sind
- Farben erkennen und benennen
- Grundformen wie etwa Kreis, Viereck, Dreieck erkennen und benennen
- den eigenen Namen sicher schreiben können
Schulstart: Tipps zur Mediennutzung von Kindern
Mit dem Schulstart kommen eure Kinder in ein neues soziales Gefüge, tauschen sich noch stärker mit Gleichaltrigen aus und haben natürlich auch plötzlich neue Interessen – so auch verstärkt an digitalen Medien.
Schulanfänger sammeln zunehmend Erfahrungen mit Computern – idealerweise von den Eltern begleitet. „Fürs Chatten ist es zur Einschulung noch zu früh, zumal dafür Lesen und Schreiben eine Grundvoraussetzung sind“, weiß SCHAU HIN!-Mediencoach Iren Schulz. „Und auch dann eignen sich vorerst moderierte Angebote zum Beispiel auf Kinderseiten – oder die ihr sind dabei.
Drei Tipps fürs Surfen:
- Dabei sein: Erklärt, wie das Internet funktioniert. Eine gute Grundlage dafür schafft die Internetseite internet-abc.de.
- Zeit begrenzen: Bildschirme faszinieren Kinder – eine halbe Stunde ist für Kinder, die gerade eingeschult wurden, genug.
- Absichern: Eltern richten ihren Kindern am besten einen Kinderzugang ein und legen gute Kinderseiten als Lesezeichen fest. Gleichzeitig ist Aufklärung zu allen Netzthemen, die die Sicherheit betreffen – von Datenschutz bis zu Kostenfallen – notwendig.
Weitere Infos findet ihr auf der Internetseite schau-hin.info/sicherheit.
Auch beim Smartphone gilt es sicherzustellen, dass das Kind bereit ist.
Mit der Einschulung wächst das Interesse daran, eigene Geräte zu benutzen – spätestens, wenn andere Klassenkameraden bereits mit Smartphones ausgestattet sind. Allerdings sind die meisten Kinder in dem Alter noch nicht in der Lage, Gefahren und Risiken der Smartphone-Nutzung zu überblicken.
„Wollen Eltern ein Smartphone anschaffen, sind zwei Fragen wichtig: Können sich die Kinder bereits sicher im Internet bewegen? Und können sie ein klassisches Mobiltelefon vernünftig bedienen? Erst dann ist eine Anschaffung zu erwägen“, meint Irene Schulz und gibt zu bedenken, dass dies meist erst deutlich nach der Einschulung der Fall sei.
Geschenkideen für die Schultüte
Vorfreude und ein kleines bisschen Herzklopfen: Auch in diesem Jahr fiebern wieder viele kleine Abc-Schützen ihrem ersten Schultag entgegen, an dem natürlich auch eine toll befüllte Zuckertüte nicht fehlen darf!
Hier folgen einige Anregungen für liebevollen Kleinigkeiten, die gut in eine Schultüte passen und ja vielleicht auch ihren angehenden Erstklässlern vor Freude strahlen lassen:
- Ein Wecker für kleine Langschläfer mit dem Lieblingsmotiv versüßen das frühe Aufstehen sicher ein bisschen.
- kreative Namensaufkleber, mit denen Turnbeutel, Federmäppchen und Co. bestimmt nicht verloren gehen
- ein neuer kuschelig-plüschiger Begleiter und zugleich Glücksbringer für den neuen Lebensabschnitt
- Knete, Springseil, Gummitwist, Flummi oder Glibberschleim – für den Spaßfaktor in der Schultüte
- Portemonnaie bzw. Brustbeutel
- personalisiertes Kinderbuch mit dem Schulkind in der Hauptrolle
- Brotdose und Trinkflasche für die Frühstückspause
- reflektierende Kletties für den Ranzen, Katzenaugen und Warnweste für gute Sichtbarkeit auf dem Schulweg
- spannende Hörbücher und kleine Puzzles für entspannte Nachmittage