Wie Eltern ihre Kinder vor Allergien schützen können
Wann ein erhöhtes Allergierisiko besteht
Leidet die Mutter oder der Vater an einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmitteln, Schimmelpilze, Tierhaare, Hausstaubmilden, an Heuschnupfen oder Asthma, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind auch eine Allergie entwickeln wird, etwa 30 Prozent. Sind beide Elternteile von einer Immunschwäche betroffen, verdoppelt sich das Risiko. Wenn ein Geschwisterkind schon allergische Reaktionen wie Neurodermitis oder Nesselsucht aufweist, erhöht sich die Gefahr ebenfalls. Dann ist es wahrscheinlich, dass auch die kleine Schwester oder der kleine Bruder Probleme mit den Atemwegen wie bei Asthma bekommt, an Hauterkrankungen wie bei Neurodermitis leidet oder Lebensmittelunverträglichkeiten wie bei Nesselsucht entwickelt. Mehr Informationen zu dem juckenden Hautausschlag, der auch als Urtikaria bekannt ist, gibt es unter Nesselsuchtinfo.de. Bei solch einem erhöhten Allergierisiko können Eltern aber schon vor der Geburt Maßnahmen ergreifen, um übertriebenen Reaktionen des Immunsystems vorzubeugen.
Vorbeugende Maßnahmen bei Allergierisiko
Auch wenn die Angst vor Allergien besteht, sollte die werdende Mutter während der Schwangerschaft nicht absichtlich auf bestimmte Lebensmittel verzichten. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass der Verzehr von ursprünglich tabuisierten Lebensmitteln, wie zum Beispiel Eiern, Kuhmilch, Fisch, Nüssen oder Karotten, sogar helfen kann, das Allergierisiko zu mindern. Je früher der Kontakt zu solchen Lebensmitteln besteht, desto besser gewöhnt sich der Körper des Kindes daran und toleriert sie.
Stillen stärkt zusätzlich das Immunsystem des Kindes. Sofern ausreichend Muttermilch zur Verfügung steht und die Mutter sich ausgewogen ernährt, sollte sie in den ersten vier bis sechs Monaten die ausschließliche Nahrung für das Neugeborene sein. Ist Stillen nicht oder nur eingeschränkt möglich, greift man bei Verdacht auf Allergien auf hypoallergene Nahrung, sogenannte HA-Milch zurück.
Hat das Baby Lust auf Brei, können Eltern ab dem fünften Lebensmonat beginnen, Beikost zu füttern. Vor allem bei erhöhtem Allergierisiko ist es ratsam, schrittweise neue Breikomponenten einzuführen, um zu testen, ob Reaktionen des Immunsystems auftreten. Besonders verträglich sind selbstgemachte Breis aus Karotten, Kürbis, Zucchini, Broccoli, Kartoffeln, Fisch oder Rindfleisch. Kleine Mengen Kuhmilch und Getreide ab dem sechsten Monat beugen Unverträglichkeiten vor. Später kann auch Obstbrei gefüttert werden.
Schon während der Schwangerschaft sollten Eltern eine gesunde Umgebung für das Baby zu schaffen. Rauchen in der eigenen Wohnung muss unterlassen werden. Engste Kontaktpersonen wie beispielsweise Großeltern sollten ebenfalls über die Belastung von Tabakrauch in Bezug auf das Neugeborene aufgeklärt werden. Ein zu hoher Hygienefaktor steht zwar auch im Verdacht, nicht förderlich für die Immunresistenz von Kindern zu sein, Schimmelpilze dürfen dennoch nicht im Wohnraum vorhanden sein. Zusätzlich ist es empfehlenswert, bei der Zimmergestaltung auf aggressive Farben und Lacke zu verzichten.
Viele Eltern haben Bedenken, dass Impfungen Allergien auslösen könnten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Experten raten deshalb, Kinder unbedingt gemäß der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission impfen zu lassen.
Allergievorbeugung in der Übersicht:
Werdende und stillende Mütter ernähren sich ausgewogen und führen keine Diäten.
Muttermilch stellt die beste Nahrung in den ersten Lebensmonaten dar.
Ein normaler Umgang mit Beikost ab dem fünften Monat stärkt das Immunsystem zusätzlich.
Das Kind wird ohne Bedenken und gemäß der Empfehlungen geimpft.
Eine Umgebung ohne giftige Stoffe ist ideal für das Baby.