„Bommel du musst schnell mitkommen. Wir haben neue Nachbarn. Lass sie uns begrüßen gehen!“, rief Charly. „Ganz ruhig, Charly“, antwortete Bommel. „Komm erst mal rein und dann erzähl mir in aller Ruhe, was los ist.“ Charly trat ein und die beiden gingen in Bommels Küche. Nachdem Charly sich gesetzt hatte, fing er an, Bommel von seinen Neuigkeiten zu berichten. „Bommel wir haben neue Nachbarn! … Zumindest Fast-Nachbarn“, fügte er hinzu. „Sie sind eine Straße weiter eingezogen. Gleich zwei neue Familien! Das eine sind Elefanten mit Zwillingen. Sie sehen zumindest aus wie Zwillinge – einer ist grün, der andere blau. Aber ansonsten sehen sie genau gleich aus. Und drei Häuser weiter ist noch eine Familie eingezogen. Meerestiere, wie mir scheint. Die haben sich bereits einen riesigen Pool in den Garten baggern lassen. Los, wir gehen rüber und stellen uns vor. Vielleicht kommen sie ja mit auf den Spielplatz und wir können alle zusammen Fangen spielen.“
„Das sind ja tolle Neuigkeiten“, sprach Bommel. „Wir sollten auf jeden Fall vorbeischauen. Aber lass uns für jeden ein kleines Begrüßungsgeschenk mitnehmen. Das gehört sich so, wenn man neue Nachbarn begrüßt.“ „Ein Begrüßungsgeschenk?“, sprach Charly in fragendem Ton. „An was hast du denn gedacht?“ „Och, nichts Aufwändiges“, sprach Bommel, „Ich hab hier zwei kleine Körbe. Wie wäre es, wenn wir für jede Familie einen kleinen Präsentkorb, mit ein paar Leckereien drin, vorbereiten?“ „Das ist eine gute Idee. Aber was essen Elefanten denn so?“, fragte Charly ratlos. Bommel überlegte einen Moment. Dann ging er zum Kühlschrank und sprach: „Ich hab mal gelesen, dass Elefanten gerne Obst essen. Lass uns für sie einen kleinen Obstkorb zusammenpacken.“ „Und für die beiden anderen?“, fragte Charly. „Für die packen wir Fisch ein. Die kommen aus dem Wasser – die mögen bestimmt Fisch“, antwortete Bommel.
Die beiden Freunde machten sich sofort ans Werk und plünderten Bommels Kühlschrank. Für die zwei Elefanten stellten sie einen kleinen Obstkorb mit Äpfel, Birnen, Pflaumen und ein paar Bananen zusammen. Für die Meeresbewohner packten sie den frischen Fisch ein, den Bommel eigentlich zum Abendbrot für sich und Bommelinchen gekauft hatte. Dazu ein paar Krabben, etwas Butter, Brot und Salz. „Wow, sind das zwei leckere Geschenkkörbe!“, sprach Charly. „Ja, aber etwas fehlt noch“, erwiderte Bommel. „Wir sollten für jeden noch einen Topf Honig einpacken. Jeder mag Honig. Da können wir nichts falsch machen.“ „Honig?“, antwortete Charly verdutzt. Lief dann aber mit einem gemurmelten ‚Wie du meinst‘ in den Keller, um zwei Töpfe Honig zu holen.
Die zwei Freunde verstauten den Honig in den Körben, zogen sich warm an und dann machten sie sich auf den Weg, um die neuen Nachbarn zu begrüßen. Die Häuser lagen keine 5 Minuten von Bommels Zuhause entfernt. Es stand gerade kein Auto vor der Tür, aber Bommel und Charly konnten im Inneren Licht brennen sehen. „Hier ist es?“, fragte Bommel. „Ja, genau hier“, antwortete Charly. „Lass uns klingeln!“ Charly betätigte den Klingelknopf und kurze Zeit später öffneten zwei kleine Elefanten die Tür. „Schönen guten Tag“, sprach der eine. „Ich bin Hermann, wie kann ich euch helfen?“ „Hallo, ich bin Bommel und das ist mein Freund Charly. Wir wohnen hier ganz in der Nähe und haben gehört, dass ihr neu eingezogen seid. Und da dachten wir, wir kommen einfach mal vorbei und heißen euch hier in der Nachbarschaft willkommen.“ Bommel und Charly überreichten den zwei Brüdern den Geschenkkorb. „Danke sehr“, sprachen die zwei Elefanten wie im Chor. „Das wäre doch nicht nötig gewesen“, fuhr Hermann fort. „Unsere Eltern sind gerade nicht da, aber die würden sich bestimmt ebenfalls freuen. Wir stellen den Korb am besten in die Küche. Dort sehen sie ihn gleich, wenn sie wiederkommen.“ Bommel war sichtlich erleichtert, dass den beiden der Korb gefiel. „Wir waren uns nicht sicher was Elefanten überhaupt so essen, darum haben wir uns gedacht, wir packen etwas Obst hinein. Es freut mich, dass wir damit richtig lagen.“ „Ja, das passt wunderbar“, antwortete Hektor.
„Und was essen Elefanten sonst noch so?“, fragte Charlie neugierig. „Naja, wir Elefanten essen viel Heu. Mama und Papa essen pro Tag bis zu 100 Kilogramm davon. Dazu kommen dann noch ein paar Zweige oder auch Gemüse. Möhren lieben wir besonders. Obst gibt es bei uns eigentlich nur selten, dafür ist es aber umso leckerer. Ihr habt uns also genau das Richtige gebracht.“ Die beiden Elefanten grinsten verschmitzt. „Ich würde euch ja gerne rein bitten, aber Mama und Papa sind gerade nicht da und wir müssen noch fertig aufräumen, bevor sie wiederkommen.“ „Ach, das macht nichts. Wir wollten auch weiter und den anderen Neuankömmlingen ‚Hallo‘ sagen. Aber wenn ihr wollt, können wir uns ja heute Nachmittag auf dem Spielplatz treffen. Dann können Charly und ich euch die Stadt zeigen. Was haltet ihr von 15 Uhr?“ „Das wäre super“, riefen die beiden Elefanten. „Alles klar“, sprach Bommel. „Dann bis später auf dem Spielplatz.“
Bommel und Charly verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg zu den anderen neuen Nachbarn. Das Haus machte von außen bereits einen komischen Eindruck. Es war furchtbar flach und hatte nur eine Etage. Dafür hatte es rundherum riesengroße Fenster und man konnte von außen eine Art Swimmingpool erkennen. „Sind wir hier richtig?“, fragte Bommel irritiert. „Ja, hier muss es eigentlich sein“, antwortete Charly. „Lass uns doch einfach mal klingeln!“ Gesagt, getan. Daraufhin hörten sie ein lautes Platschen, als ob jemand ins Wasser gesprungen wär. Kurze Zeit später öffnete eine kleine weiße Robbe die Tür. „Hallo, ich bin Robby. Und wer seid ihr?“ „Hallo, Bommel ist mein Name und das ist mein Freund Charly. Wir haben gehört, dass ihr hier neu eingezogen seid und wollten euch in unserer Nachbarschaft willkommen heißen. Wir haben euch auch einen kleinen Präsentkorb mitgebracht. Ich hoffe, ihr mögt Fisch.“ „Das ist ja nett von euch“, sprach Robby. „Das muss ich gleich meiner Freundin Debby zeigen. Debby? Kommst du mal bitte her?“ „Was ist denn los?“, sprach eine Stimme aus der Ferne. Und als dann plötzlich ein Delfin in der Tür auftauchte, konnte man erahnen, woher die Stimme gekommen war. „Hallo, ich bin Debby.“ „Hier, schau mal!“, sprach Robby. „Das sind Bommel und Charly aus der Nachbarschaft. Die zwei haben uns einen Korb voller Fisch vorbeigebracht.“ „Ich liebe Fisch“, sprach Debby. „Das ist sehr nett von euch. Fisch ist neben anderen kleinen Meerestieren wie Krabben und Krebsen, unser Hauptnahrungsquelle. Toll, das ihr an uns gedacht habt.“ „Kein Problem“, sagten Bommel und Charlie. „Sagt mal, habt ihr Lust heute Nachmittag mit uns auf den Spielplatz zu kommen? Wir treffen uns dort mit Hermann und Hektor. Die sind auch neu in der Stadt. Vielleicht können wir euch ja ein bisschen herumführen.“ „Klar gerne“, antwortete Robby. Wann sollen wir da sein?“ „15 Uhr wäre perfekt.“ „Alles klar. Dann sehen wir uns um 15 Uhr auf dem Spielplatz.“
So verabschiedeten sich Bommel und Charly und machten sich wieder auf den Heimweg. „Das mit den Geschenken, war echt eine gute Idee“, sagte Charly anerkennend. „Ja, so eine kleine Geste ist immer gut. Vor allem, wenn man neu in der Stadt ist. Dann ist es immer schön, wenn man nett begrüßt wird und gleich neue Freunde finden kann.“ „Ja, da hast du Recht Bommel. Neue Freunde finden ist nicht immer leicht. Aber unsere neuen Nachbarn sind richtig nett. Wir werden bestimmt gute Freunde und ich freue mich schon, ihnen die Stadt zu zeigen.“ „Ja, da freue ich mich auch schon drauf“, sprach Bommel. Und so gingen unsere zwei Kuscheltierfreunde nach Hause und waren glücklich, neue Freunde gefunden zu haben.
Bilder: © www.steiner-plueschshop.de